Der spanische Regisseur Luis Buñuel starb vor 25 Jahren. Während der große Brockhaus und andere Printmedien vom 29. April als Todestag sprechen, hat sich in den Online-Medien der 29. Juli als Todestag etabliert.
Luis Buñuel, 22. Februar 1900, 12.00 Uhr (LMT), Calanda, ES
Datenquelle: Lois Roddens Astrodatabank mit einem AA-Rating
Eindeutig gesichert sind hingegen Geburtstag und -zeit Buñuels, laut Lois Roddens Datenbank liegt eine Geburtsurkunde vor, die sich in Besitz des Felipe Ferreira befindet. Luis Buñuel ließ sich seinerzeit von André Breton das Horoskop deuten. Da hätte ich aber gerne zugehört, zwei neptunische Künstler, psychoanalytisch-vorgebildet und begeistert von den traum- und rauschhaften, damals noch neuen Sphären des Unbewussten. Vermutlich verstanden sich die beiden Helden des Surrealismus ganz ohne Worte, denn ihre Fische-Sonnen bilden eine Konjunktion und der feurige Jupiter des einen bildet ein Trigon zum Jupiter des anderen.
André Breton, 19. Gebruar 1896, 22.00 Uhr (LMT), Trinchebray, F
Datenquelle:Lois Roddens Astrodatabank mit einem AA-Rating
1928 wurde Buñuels erster Film „Der andalusische Hund“ in Paris uraufgeführt und schrieb Filmgeschichte. Die einzelnen Szenen, unter der Mitwirkung von Salvatore Dali entstanden, setzten sich aus verschiedenen persönlichen Träumen zusammen. Der Film sollte keinerlei rationale Erklärung anbieten. Es gab keinen Sinn, keine räumliche oder zeitliche Kontinuität, nur unbewusste Gefühle, die einmal in Szene gesetzt, den Beobachter mitreißen sollten.
Die gesamte Pariser Künstlerszene, darunter Max Ernst, Rene Magritte, Pablo Picasso und André Breton, war nach der ersten Aufführung begeistert.
Es sind wohl die Planeten Neptun und Pluto im 12. Haus, die das filmische Schaffen des Luis Buñuel am besten beschreiben. Der Regisseur selbst sagte einmal, dass Träume und Alpträume wesentliche Elemente der surrealen Kunst seien und ihn immer wieder fasziniert hätten. Weiter ist bekannt, dass er am liebsten nur zwei Stunden täglich gearbeitet hätte, um den Rest der Zeit im Traum zu verbringen.
Tatsächlich aber schuf er eine Vielfalt von beeindruckenden Filmen. Drei Planeten und der aufsteigende Mondknoten befinden sich im Arbeitshaus, im Haus Nr. 6. Gleichzeitig versuchte Luis Buñuel immer wieder, traumähnliche oder rätselhafte Situationen in seinen Filmen unterzubringen. Vielleicht handelte es sich hierbei um den Versuch, die Opposition auf der Häuserachse 6/12 konstruktiv zu leben.
Ein weiteres Motiv, dass sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk zieht, ist die Kritik an der Bourgeoise und am Christentum. Buñuel benutzte mit Vorliebe schockierende und blasphemische Bilder. Die Konjunktion von Jupiter und Uranus im Zeichen Schütze machte ihn wohl zum freundlichen Rebellen, der mit allen möglichen Tabus brach. Trotz der Provokationen blieb der Humor des spanischen Künstlers immer subtil und menschenfreundlich, ein Zwillinge-AC mit Fische-Merkur macht`s möglich.