18 Jahre – Happy Birthday Astroblog Neptunwelten

Heute vor genau 18 Jahren startete mein Blog unter der URL http://www.neptunwelten.de mit ersten Beiträgen zu den Doors und zu Virginia Woolf. Nie hätte ich gedacht, dass ich 18 lange Jahre regelmäßig mindesten einmal im Monat über Astrologie und Horoskope schreiben werde. Vermutlich ist mein Saturn in Haus 3 dafür zuständig.

Nun sind die Neptunwelten heute volljährig geworden. Sie sind schon recht lange mit der Astrologos-Seite vereint, seit 15 Jahren nämlich. Dennoch sind sie ein eigenständiges Werk und ich schreibe gerade den 720. Beitrag. Und werde sicher weiterschreiben. Doch da der 18. Geburtstag mit einer Konjunktion von Sonne und Pluto einhergeht, wird es sicher einige tiefgreifende Veränderungen geben. Eine Idee, mit der ich mich schon lange beschäftige, nämlich seit dem letzten Relaunch der Astrologos-Site vor zwei Jahren: das Blog als Astrologe weiter zu betreiben und die Domain Neptunwelten in ein wunderbares Fische-Museum umzuwandeln.

Ultimative Fische-Tasse für Fische-Geborene

Da ich nunmehr seit 47 Jahren Astrologie betreibe und im Sonnenzeichen Fische zur Welt kam, habe ich im Laufe meines langen Lebens die wundersamten Fische geschenkt bekommen. Von Fische-Tassen über Fische-Geschirr und Vasen bis hin zu T-Shirts mit Fisch-Motiven, Fischelampen oder USB-Sticks und anderen Büromaterialen in Fischform reicht die Sammlung. und zu jedem dieser Fische-Geschenke kann ich eine schöne Geschichte erzählen.

Das Jahr ist noch recht jung, das erwachsene Blog auch. Mal gucken, was uns dieses 2025 bescheren wird, in jedem Fall Veränderungen weitreichendere Art. Die Welt dreht sich schneller denn je zuvor und wir drehen uns. mit. Heute aber wird Geburtstag gefeiert und wie es sich für einen dry January gehört mit einem alkoholfreien Aperol Spritz.

Saturns Ringe verschwinden in 2025

Im nächsten Jahr, wenn sich Saturn und Neptun im Zeichen Fische immer näherkommen, werden die Ringe des Saturn verschwinden. Saturn galt lange als einziger Planet mit einem Ringsystem. Erst mit den Fotos, die von NASA-Raumsonden in den letzten Jahrzehnten zur Erde gesandt wurden, wurde klar, dass auch Jupiter, Uranus und Neptun von Ringen umgeben sind.

Doch die Saturn-Ringe sind seit jeher auch ein Symbol für die Eigenschaften, die diesem Planetenprinzip zugesprochen werden. Denn erst durch mühselige Arbeit und Anstrengung kann es gelingen, Saturns Kraft als Stabilität, Ausdauer und Konzentration zu spüren. Die Ringe stehen dabei für innere und äußere Hindernisse, die überwunden werden wollen.

Was aber passiert nun im Frühjahr 2025, wenn die Ringe des Saturns verschwinden? Was passiert dann mit dem Hüter der Schwelle, wie dieser Planet oft genannt wird? Tatsächlich passiert dieses Phänomen alle 13 bis 16 Jahre. Und es ist genau genommen nur eine optische Täuschung, denn die unzähligen und vereisten Gesteinsbrocken, die um den Planeten herum kreisen, gehen nicht verloren. Wir können sie von der Erde aus nur nicht mehr sehen und uns entspannen, denn es sind keine kosmischen Katastrophen in Sicht! Aber vielleicht lohnt es sich, nochmal neu über die Saturn-Runden nachzudenken, die aus biografischer Sicht wichtige Einschnitte und Abschnitte vom Leben seines Menschen markieren.

Doch zunächst zur wissenschaftlichen Erklärung des Verschwindens der Ringe. Der Grund ist, dass die Drehachse des Saturns ähnlich wie die Rotationsachse der Erde geneigt ist . Daher gibt es auch auf dem Saturn Jahreszeiten, denn wie alle Planeten unseres Sonnensystems  kreist er um die Sonne und wird – wenn auch in sehr viel größerer Entfernung als unsere Erde – von ihr bestrahlt. Während einer Saturn-Runde oder eines Saturnjahres steht unser Zentralgestirn zweimal genau über dem Äquator von Saturn. Und dann kann man von der Erde aus nur die äußere Kante des Ringsystems sehen.

Die Ringe verschwinden dann für einige Monate. Der Höhepunkt dieses Phänomens ist um den 23. Mai 2025 und einige Monate davor und danach sind die Ringe unsichtbar. Astrologiekundige wissen natürlich, dass Saturn in exakt diesem Zeitraum in der kosmischen Spalte unterwegs ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ;-).

Ich werde jedenfalls mit einem kleinen Teleskop Saturn beobachten. Wenn die Sonne im Mai in Stier und Zwillinge unterwegs ist, wird Saturn am Morgenhimmel sichtbar sein. Und wie viele Kolleginnen und Kollegen werde ich im kommenden Jahr Saturn und ebenso Neptun bei ihren Wechseln über den 0-Grad-Widderpunkt studieren, entsprechend des Oben-Unten-Paradigmas. Neue Erkenntnisse und Einsichten sind dann hier im Blog zu lesen.

Bildquellen: Die Fotos der Saturnringe sind von der NASA und in der Wikipedia als gemeinfrei aufgeführt. Das Titelbild wurde 1981 von Voyager zur Erde gesamt, das Foto im Text hat die Sonde Cassini 2006 aufgenommen.

Ausklang 2023 und Ausblick auf 2024

Am letzten Tag des alten Jahres macht es Sinn, Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten. Es hat uns in den Monaten März bis Juni einen ersten Eindruck beschert, was Plutos Wechsel in den Wassermann mit sich bringen wird.

Nach der chaldäischen Reihe war es ein Marsjahr und so sind Gewalt und Kriege nicht von der Erde verschwunden und haben uns einmal mehr erschüttert. Dennoch ist es wichtig, mit Hoffnung auf die Zukunft zu schauen und sich immer wieder deutlich zu machen, dass wir die Zukunft gestalten – und nicht nur erleiden. Natürlich gibt es immer wieder Umstände, die größer als wir sind und auf die wir keinen Einfluss nehmen können, die drei neuen Planeten erzählen und erklären dies.

Ihre Zeichenwechsel in diesem und im nächsten Jahr bescheren aber nicht nur Krisen, sondern viele neue Möglichkeiten und Chancen, die wir wahrnehmen und die uns helfen  können. Eine mehr als spannende Konstellation in 2024 neben der Konjunktion von Uranus mit Jupiter am 21. April 2024 wird der Wechsel von Jupiter ins Zeichen Zwillinge sein.

Ingress Jupiter in Zwillinge, 26. Mai 2024, 1.15 Uhr (MESZ), Bochum, D

Das Ingress-Horoskop für Bochum zeigt Pluto direkt am AC und im Trigon zu Jupiter. In Berlin liegt der AC allerdings weiter vorne im Wassermann, nämlich auf 8 Grad. Pluto rutscht ins 12. Haus, im Ruhrgebiet ist der AC exakt auf 0° 30`und somit im Trigon zu Jupiters Ingress, während Jupiters selbst am IC steht.

Das lässt auf Innovationen für diese gebeutelte Region hoffen. Mehr Infos zu dieser und allen anderen Konstellationen der Jahre von 2024 bis 2025 können Sie bei einem Tagesseminar am 27. Januar erfahren, vor allem auch, wie Sie die großen Veränderungen konstruktiv für ihr Leben nutzen können. Es gibt aktuell noch drei freie Plätze, während die Jahresvorschau am 12. Januar bereits ausgebucht ist.

In guter alter Blogtradition soll es aber auch wieder ein Neujahrs-Gedicht geben. Es kommt dieses Mal von Wilhelm Busch, verbunden mit guten Wünschen an alle Leserinnen und Leser: Happy New Year 2024!

Wilhelm Buch Zu Neujahr

Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken.

Jede Gabe sei begrüßt,
Doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen.

Frohe Ostern 2023

Letztens bin ich im Wald spazieren. Dort fand ich eine Tanne, die jemand mit sehr vielen Ostereiern geschmückt hatte. Vielleicht passt das genau in dieses Jahr 2023 und zum Wechsel von Pluto in den Wassermann: Ostereier am Weihnachtsbaum, das hat mir gut gefallen.

Das Osterfest beziehungsweise die Berechnung des Osterfestes beruht auf dem Zyklus des Mondes. Am Wochenende nach dem ersten Frühlingsvollmond, der in diesem Jahr am Donnerstag früh morgens exakt war, wird Ostern gefeiert. Damit ist dieses Kirchenfest ein bewegliches Fest im Jahreskreislauf. Anders als Weihnachten, das immer vom Heiligen Abend am 24.12. bis zum 26. Dezember gefiert wird. Doch auch das Weihnachtsfest hat heidnische Wurzeln. Es ist die Interpretation der Winter-Sonnenwende auf katholische Weise. Während die frühen Kulturen die Wiedergeburt des Sonnenlichts feierten, feiert das Christentum die Geburt des Jesuskindes.

Ganz unabhängig davon, welche Inhalte und Rituale mit diesen hohen Feiertagen verbunden sind, strukturieren sie das Jahr und schenken uns die Möglichkeit, den Alltag mit seinen Herausforderungen und Pflichten für eine kurze Weile zu vergessen. Wer möchte, kann an diesem Feiertagen in einen heilsamen Raum eintreten, sich zurückziehen oder mit Freunden die eine oder andere Weise feiern, dass jetzt der Frühling da ist. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Leser ein frohes Osterfest mit vielen Hasen und Ostereiern.

 

Fische-Zeit und Rilkes Vorfrühling

Für einige Menschen ist jetzt die schönste Zeit des Jahres. Wie Rainer Maria Rilke in seinem Gedicht über den Vorfrühling schreibt, schreibt, verschwindet nun allmählich die Härte des Winters. Das Lebensgefühl, das Rilke hier beschreibt, entspricht den Inhalten, die in der Astrologie mit dem zwölften Zeichen Fische verbunden sind. Es ist die leise Ahnung, dass die Lebenskräfte wiederkehren können. Und es ist die Sehnsucht nach einer Zärtlichkeit, die an die Stelle einer Härte durch die langen und entbehrungsreichen Zeiten tritt.

Vorfrühling

Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,

greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.

Nun ist in Rilkes Horoskop wenig Fische-Energie zu erkennen. Zwar bildet die Venus in Schütze ein Trigon zu Neptun und Uranus befindet sich im zwölften Haus, im Zeichen Fische steht jedoch kein einziger Planet.

Doch der alte Herrscher des Fischezeichens Jupiter ist bedeutsam. Im Skorpion und im dritten Haus stehend regiert er die Sonne in Haus vier und eben die besagte Venus. Rilke ein echter Wortkünstler, dem es immer wieder gelingt, unsere Sehnsüchte in einer schönen und gefühlvollen Sprache auszudrücken.

Wie auch immer lässt sich in diesen Tagen einmal mehr erleben, wie die Vorboten des Frühlings spürbar werden. Die ersten Tulpensträuße stehen in den Supermärkten, auf den Wiesen in der Stadt sind Krokusse und Schneeglöckchen zu sehen. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis die Stunden des Tages länger dauern als die Stunden der Nacht.

Das Zeichen Fische ist eng mit dieser Sehnsucht nach besseren Zeiten verbunden. Gleichzeitig ist dieser Monat vor Frühlingsbeginn eine Art Zwischenreich. Es ist nicht mehr Winter, aber es ist auch noch nicht Frühling. Dieser Zustand ist ungewohnt in einer Welt, in der ist ständig etwas zu tun und zu machen gibt. Doch jetzt dürfen wir innehalten und uns daran erinnern, dass das Nichtstun und die Muße notwendiger Bestandteil des Lebens sind. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Leser eine entspannte Fische Zeit und die kleinen Momente des Glücks, die heute wichtiger denn je erscheinen.

Das zwölfte Haus

In der Januarausgabe der Astrologie-Fachzeitschrift Meridian ist ein Artikel von mir zum zwölften Haus erschienen. In diesem Text gehe ich auf die traditionelle Bedeutung dieses Hauses in der hellenistischen Astrologie ein und erkläre, wie heute in der psychologischen Astrologie dieses letzte der 12 Häuser gedeutet und verstanden wird.

Mit Hilfe von drei Beispielhoroskopen erläutere ich anschließend, wie sich die komplexen Inhalte im Leben eines Menschen auswirken können. Meine Beispiele sind Dominique Bauby, Virginia Woolf, deren Horoskop als eins der ersten in der Geschichte dieses Astroblogs publiziert wurde, welches übrigens lange unter eigener URL, nämlich den Neptunwelten gelaufen ist.

Das dritte Horoskop wird auf gänzlich neue Weise gedeutet, es handelt sich um eine Synastrie des Horoskops von Fritz Bauer mit dem Horoskop der BRD. Und nun die freudige Nachricht, dass alle, die den Meridian nicht abonniert haben, diesen Artikel auf den Seiten des Astrodienst lesen können, nämlich unter dieser URL „Die Rätsel des 12. Hauses“.

Als ich letzte Woche nach weiteren Horoskopen mit einer starken Betonung des zwölften Hauses auf meiner eigenen Website suchte, kam ich auf die Idee, dass vielleicht nicht alle wissen, mit welchem Suchbefehl sich über Google einzelne Seiten durchsuchen lassen. Es ist sehr einfach, man muss nur site: www.neptunwelten.de und anschließend den gesuchten Begriff eingeben, also z.b. 12.Haus. Ich war überrascht, wie oft ich in 15 Jahren zu diesem Thema etwas geschrieben habe, aber angesichts der Tatsache, dass der Name des Blogs Neptunwelten lange Programm war und immer noch ist, macht es Sinn, dass viele Beiträge von Neptun, Fische und Haus 12 handeln.

Astrokalender Sternenlichter 2023

Die 39. Ausgabe des Astrokalenders „Sternenlichter“ hat dieses Mal einen zauberhaften Schwerpunkt. Die schönen Künste und die Horoskope von Künstlerinnen und Künstlern begleiten durch das Jahr. Der erste Artikel ist Berthe Morisot gewidmet, aber natürlich taucht zum Frühlingsbeginn – passend zum Titelbild – Vincent van Gogh mit seiner Widder-Sonne auf.

Wer den Astrokalender schon kennt, weiß es: die Wechsel der langsam laufenden Planeten in das nächste Zeichen werden in Extra-Kapiteln abgehandelt – und da stehen uns in 2023 zwei markante Wechsel bevor. Saturn tritt ins Zeichen Fische und bleibt dort bis 2026. Pluto schenkt uns einen ersten Einblick in die Jahrzehnte, in denen er im Wassermann unterwegs ist, denn ab dem 23. März bewegt er sich für knapp drei Monate auf dem ersten Grad des elften Zeichens.

Die täglichen Ephemeriden mit allen wichtigen Aspekten sind besonders für Stundenhoroskope hilfreich. Und wer im Anhang blättert, findet dort die Ephemeriden der Kleinplaneten mit Stichworten zur Bedeutung und außerdem die wichtigsten Transneptuner.

Der Kalender kann direkt beim Chiron-Verlag bestellt werden oder in der Buchhandlung Ihres Vertrauens. Die Herausgeberin und der Chironverlag freuen sich, wenn nicht beim großen A bestellt wird. Denn Jeff Bezos ist reich genug und die kleinen Buchhandlungen und Verlage sollen überleben.

Mars im Rückwärtsgang

Wenn heute mittag, einen Tag vor Halloween, der stürmische Mars seinen Rückwärtsgang einlegt, beginnt eine Phase von zweieinhalb Monaten, in denen es sinnvoll sein kann, innezuhalten und angestrebte Ziele noch einmal zu überdenken.

Bekanntlich laufen alle Planeten bis auf Sonne und Mond in regelmäßigen Rhythmen für eine Weile am Himmel zurück. Dieses Phänomen beruht darauf, dass wir die Bewegungen der Gestirne von der Erde aus beobachten.

In der Astrologie sind nun ein ganze Reihe von Regeln und Empfehlungen mit den Retrophasen der Planeten verbunden. Im Geburtshoroskop sollen sie auf karmische Belastungen hinweisen und traditionell gelten sie als geschwächt, bei Merkur sollen wir keine Verträge unterschreiben und wenn Mars alle zwei Jahre rückläufig wird, sollte man jede Form von Auseinandersetzung vermeiden und keinen Neustart wagen.

Genau genommen heißt Rückläufigkeit aber schlicht und einfach nur, dass ein Planet eine bestimmte Strecke im Tierkreis mehrfach besucht. Denn bevor er an einem bestimmten Punkt rückläufig wird und dabei im Fall von Mars rund 18 Grad zurückwandert, hat er genau dieses Stück seines Weges bereits einmal vorwärts durchlaufen und wird am Ende seiner Retrophase erneut vorwärts und ein drittes Mal diese Wegstrecke machen.

Wie im wirklichen Leben haben wir nun die Gelegenheit, ein Thema mehr als einmal anzugucken, etwas zu begreifen, indem wir zurückschauen und uns fragen, woher wir kommen. Vor allem die langen Retrophasen der langsam laufenden Planeten erzählen darüber, dass Leben und Lernen nicht immer straight vorwärts passiert. Manchmal müssen wir Umwege machen oder landen in Warteschleifen. Und das ist gut so, auch wenn uns die Gesellschaft erzählt, dass wir ohne Atempause vorwärts rennen sollen.

Im Fall von Mars beginnt der Weg zurück bei 25 Grad und 37 Minuten im Zeichen Zwillinge. Am 12. Januar, wenn er seine Station erreicht, also stehenbleibt, um dann wieder vorwärts zu laufen, befindet er sich auf 8 Grad und 6 Bogenminuten. Doch die gesamte Schleife, die er läuft, begann schon am 1. September, denn an diesem Tag stand Mars genau auf 8 Grad. Erst am 16. März ist er dann erneut auf 25 Grad angekommen. Mars ist also alle zwei Jahre für ein halbes Jahr in einem sehr kleinen Teil des Tierkreise unterwegs. Selbst der ungestüme und stets leistungsbereite Mars lässt sich so viel Zeit, um einmal tief durchzuatmen, auszuatmen und sich auszuruhen.

im Herbst vor zwei Jahren wurde Mars in der zweiten Hälfte des Widders rückläufig und bildete mehrfach Quadrate zu Saturn und Pluto, entsprechend schlecht und gereizt war die allgemeine Stimmung am Ende des ersten Corona-Jahres. Dieses Mal befindet sich Mars im kommunikativen Zeichen Zwillinge und bildet über mehrere Wochen hinweg ein Quadrat zu Neptun. Es kann sinnvoll sein, in diesem Zeitraum verstärkt nach innen zu hören, vielleicht ein kurzes oder längeres Retreat im Schweigen einzuplanen. Oder einer vorhandenen Erschöpfung Raum zu geben und sich etwas mehr Ruhe zu gönnen.

Da sich in diesem Jahr die Retrophase von Mars über die Weihnachtsfeiertage und die Rauhnächte erstreckt, besteht hoffentlich für viele Menschen die Möglichkeit, die eigenen Ziele zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, wofür ich mich einsetzen möchte. Außerdem ist jetzt eine gute Zeit, die vielen Umbrüche der letzten Jahre tiefer zu verarbeiten und sich innerlich neu auszurichten, In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine produktive Mars-Retrophase.

Bildnachweis: Die Darstellung des Liebespaares Venus und Mars hat Sandro Botticelli im 15. Jahrhundert gemalt. Mars-Ares, der Kriegsgott, hat seine Rüstung abgelegt, um es sich gemütlich zu machen. In der  Wikipedia ist dieses Gemälde als gemeinfrei verzeichnet.

 

 

 

 

 

Die Queen und ihr Horoskop

Ich gebe es zu, ich bin kein Fan von Königshäusern. Und anders als in Astroseminaren des UK spielen die Horoskope der Queen oder die von Charles, Camilla, Lady Di und ihren Söhnen und deren Kindern in meiner Astro-Schule keine große Rolle.

Doch seit Queen Elizabeth II. am 8. September im hohen Alter von 96 Jahren gestorben ist, kann selbst ich mich den zahlreichen Geschichten rund um das Leben dieser Monarchin nicht entziehen. Und so haben wir am Wochenende in der laufenden Astrologie-Ausbildung mit dem Thema Synastrie die Horoskope der Königin und ihres Gemahls Philip angeschaut und gedeutet.

Und siehe da, die beiden haben eine Konjunktion ihrer Monde im königlichen Zeichen des Löwen. Vermutlich haben sich die beiden ein Leben lang auch ohne Worte verstanden und waren einander auf einer sehr tiefen Ebene verbunden.

Queen Elizabeth II. Queen of UK, 21. April 1926, 2.40 Uhr (WET/S), London, GB
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating

Prince Philip Duke of Edinburgh, 10. Juni 1921, 10.00 EET, Mon Repos, GR
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating

Mein Kollege Martin Sebastian Moritz hat übrigens ein sehr schönes Astroportrait der Queen auf seine Seite gestellt und die beiden Damen Susanne Riedl-Plenio und Eva-Christine Wetterer haben in den vergangenen Jahren bereits etliche Artikel rund um das britische Königshaus publiziert. Wer astrologisch tiefer ins Thema einsteigen möchte, wird also hier und dort fündig. Und noch ein Hinweis für royale Forschungsprojekte. Es kursiert ein genauer Todeszeitpunkt im Netz und hier sind die Daten: 8. September 2022, 14.37 Uhr (BST), Ballater, UK. Die Uhrzeit habe ich einem FB-Beitrag meines Kollegen Christian König entnommen und er nennt seine Quelle, nämlich Victor Oliver, Chefredakteur des „Astrological Journal“, einer Zeitschrift der Astrological Association, die wiederum das englische Pendant zum Deutschen Astrologenverband (DAV) ist.

Eine weitere Uhrzeit ist drei Wochen nach dem Tod der Queen publiziert worden, und zwar handelt es sich um einen Totenschein, den das schottische Nationalarchiv veröffentlich hat. Hier wird der Todeszeitpunkt mit 15.10 Uhr (UT) angegeben. Diese Informationen habe ich der Kollegin Helga Sobek zu verdanken, sie schickte einen Artikel-Link.

Die Transite dieses Tages in ihrer Beziehung zum Horoskop der Queen sind aufschlussreich. Eine Konjunktion von Mond und Saturn läuft gerade über ihre Mars-Jupiter-Konjunktion im Wassermann im ersten Haus. Es dürfte spannend sein, das lange Leben und die einzelnen Etappen dieser langen Lebensreise astrologisch zu untersuchen. Informationen gibt es aktuell zur Genüge, man muss nur kurz einen Blick in die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender werfen oder bei den BBC News vorbeischauen.

 

Pluto und das Horoskop von Fritz Brunhübner

Fritz Brunhübner ist ein älterer Astrologe, der das erste Buch über Pluto nach dessen Entdeckung im Jahr 1930 geschrieben hat. Es erschien 1935 in der ersten Auflage, wurde sogar ins Englische übersetzt und 1953 vom Verlag Richard Schikowski erneut aufgelegt. Brunhübner verstand Pluto als den Planeten des Nationalsozialismus und zeichnete ein eher düsteres Bild dieses neu entdeckten Planeten.

1894 geboren zählte er zu der Generation mit einer Neptun-Pluto-Konjunktion im Zeichen Zwillinge. Es ist schon sehr lange her, da besuchte ich ein Seminar bei Peter Urban und Ingrid Zinnel in Frankfurt. Peter wies seinerzeit darauf hin, dass etliche Größen des Naziregimes diese Konjunktion in ihrem Horoskop haben. Wir finden sie aber natürlich auch bei Künstlerinnen wie Hannah Höch, Ärztinnen wie Dr. Olga von Ungern-Sternberg oder Psychologinnen wie Anna Freud.

Fritz Brunhübner, 3. Juli 1894, 10.46 Uhr (MEZ), Nürnberg, D
Datenquelle: Astrowiki des Astrodienstes in Zürich

Bemerkenswert erscheint mir neben der Generationskonstellation von Neptun und Pluto das minutengenaue Trigon von Sonne zu Uranus, denn Uranus ist bekanntlich der Planet der Astrolog*innen. Seit seiner Entdeckung 1781 hat er Merkur-Hermes als Schutzgott der Sterndeuter abgelöst.

Fritz Brunhübner begegnete mir in der letzten Woche, als ich an meinem Vortrag für den nächsten Kongress des Astrologenverbandes gearbeitet habe. Er zählte nämlich zu den 35 Gründungsmitgliedern des DAV und war offensichtlich in den ersten Jahren aktives Verbandsmitglied. Sein Pluto-Buch finde ich übrigens sehr inspirierend, nicht nur weil er sich im Vorwort auf Tycho Brahe beruft, den unermüdlichen Beobachter der Marsbahn vor rund 450 Jahren. Sondern vor allem weil er mit seinen ersten Forschungen nur anregen möchte und nicht etwa den Anspruch erhebt, dass seine Erfahrungen die einzig richtigen seien.

Tatsächlich ist er (1935 und ebenso 1953) der Meinung, dass wir mit der Deutung Plutos völliges Neuland vor uns haben und dass lange Jahrzehnte der Forschung nötig sein werden, um das Wesen und die Wirkung Plutos zu erfassen. Seiner Meinung nach braucht es dafür einen gesamten Umlauf Plutos von 248 Jahren. Davon haben wir heute gerade mal die ersten 92 Jahre geschafft. Man wünscht sich solche Bescheidenheit (mit einem Jupiter am MC!) bei einer ganze Reihe von Kollegen, die sich als Verfechter der einzig richtigen Deutung oder Methode verstehen und ihre Assoziationen zu neu entdeckten Himmelskörpern als unumstößliche Wahrheit verkaufen.