Für einige Menschen ist jetzt die schönste Zeit des Jahres. Wie Rainer Maria Rilke in seinem Gedicht über den Vorfrühling schreibt, schreibt, verschwindet nun allmählich die Härte des Winters. Das Lebensgefühl, das Rilke hier beschreibt, entspricht den Inhalten, die in der Astrologie mit dem zwölften Zeichen Fische verbunden sind. Es ist die leise Ahnung, dass die Lebenskräfte wiederkehren können. Und es ist die Sehnsucht nach einer Zärtlichkeit, die an die Stelle einer Härte durch die langen und entbehrungsreichen Zeiten tritt.
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,
greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.
Nun ist in Rilkes Horoskop wenig Fische-Energie zu erkennen. Zwar bildet die Venus in Schütze ein Trigon zu Neptun und Uranus befindet sich im zwölften Haus, im Zeichen Fische steht jedoch kein einziger Planet.
Doch der alte Herrscher des Fischezeichens Jupiter ist bedeutsam. Im Skorpion und im dritten Haus stehend regiert er die Sonne in Haus vier und eben die besagte Venus. Rilke ein echter Wortkünstler, dem es immer wieder gelingt, unsere Sehnsüchte in einer schönen und gefühlvollen Sprache auszudrücken.
Wie auch immer lässt sich in diesen Tagen einmal mehr erleben, wie die Vorboten des Frühlings spürbar werden. Die ersten Tulpensträuße stehen in den Supermärkten, auf den Wiesen in der Stadt sind Krokusse und Schneeglöckchen zu sehen. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis die Stunden des Tages länger dauern als die Stunden der Nacht.
Das Zeichen Fische ist eng mit dieser Sehnsucht nach besseren Zeiten verbunden. Gleichzeitig ist dieser Monat vor Frühlingsbeginn eine Art Zwischenreich. Es ist nicht mehr Winter, aber es ist auch noch nicht Frühling. Dieser Zustand ist ungewohnt in einer Welt, in der ist ständig etwas zu tun und zu machen gibt. Doch jetzt dürfen wir innehalten und uns daran erinnern, dass das Nichtstun und die Muße notwendiger Bestandteil des Lebens sind. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Leser eine entspannte Fische Zeit und die kleinen Momente des Glücks, die heute wichtiger denn je erscheinen.
Jupiter wechselt nun zum Ende des Jahres endgültig in das Zeichen Fische. Er hielt sich dort bereits im Frühsommer für zweieinhalb Monate auf, nämlich vom 14. Mai bis zum 28. Juli 2021.
Viele von uns setzen Hoffnungen auf diesen Zeichenwechsel des Jupiter, denn dieser Planet verkörpert wie kein anderer den optimistischen Blick in die Zukunft und die tiefe Gewissheit, dass alles seinen Sinn hat und letzten Endes gut wird. Und im Zeichen Fische fühlt sich Jupiter sehr viel wohler als in zwei vorangegangenen Zeichen. Immerhin waren die Fische sein zweites Domizil, bis Neptun entdeckt wurde.
Im Steinbock und Wassermann war er seit Ende Dezember 2019 unterwegs und da Saturn parallel zunächst sein Domizil im Steinbock und seit Ende 2020 sein zweites und altes Domizil im Wassermann durchwandert, herrschte der gestrenge Saturn eben auch über Jupiter. In der Folge konnte Jupiter sich in den letzten zwei Jahren selten mit seiner Zuversicht und dem ihm innewohnenden Glückspotenzial zeigen.
Und wer weiß, möglicherweise wäre die Schwere und Schwermut, die einen in diesen Coronazeiten oft genug überkommt, mit Jupiter in anderen Zeichen besser auszuhalten und zu ertragen. Doch solche Gedanken sind (nicht nur) in der Astrologie müßig. Es ist, wie es ist.
Und wir können mit dem heutigen Wechsel des Jupiters ins Zeichen Fische beobachten, ob trotz Omikron und vierter Welle wieder mehr Leichtigkeit möglich ist und und ob uns ein positiver Blick nach vorne beflügelt? Nicht zuletzt gab es einige Nachrichten, dass die vielen Mutationen des Virus (astrologisch dem dreifachen Saturn-Uranus-Qudrat in 2021 geschuldet) aus einer Pandemie eine Endemie werden lassen.
So oder so werden wir alle die Kräfte der Zuversicht und eines tiefen Vertrauens ins Leben brauchen, um die unterschiedlichsten Verwerfungen durch Corona konstruktiv zu bewältigen. Deshalb wünsche ich mir, dass Ihnen und uns allen Jupiter im neuen Jahr zur Seite steht, dass es wieder leichter wird, einander zuzuhören, das Miteinander zu üben, Andersdenkende nicht sofort zu verurteilen. Mitgefühl üben – immer und immer wieder. Denn so lernen wir „Leben und leben lassen“ und das ist eine der vielen Künste, die uns Jupiter lehren kann.
Bildnachweis: Edward Burne Jones malte 1871 das Fest des Peleus. Der Bildausschnitt zeigt Zeus-Jupiter oben rechts, vor dem Tisch sehen wir die drei Moiren, deren Gesetz über den Gesetzen des Jupiter steht. Das Gemälde ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.
Zwischen Hoffen und Bangen und dem schlingernden Pandemiekurs der Politiker sitzt die Astroszene im Home-Office fest, gibt Seminare via Zoom, Skype oder MS Teams, schreibt Artikel und Bücher oder forscht und liest.
Ich habe auf den Tag genau vor 20 Wochen mein letztes Präsenz-Seminar abgehalten und warte – wie soviel Menschen – sehnsüchtig auf ein Ende der Corona-Maßnahmen. Bis es soweit ist, nutze ich die Zeit, um meine Kenntnisse der klassischen Astrologie und der Astrologie-Geschichte zu vertiefen. Bei den Recherchen zu einem Artikel für den Astrokalender 2022 bin ich in den letzten Tagen auf den Ziegenfisch gestoßen.
So hieß das Zeichen Steinbock bei den Sumerern und noch im Mittelalter finden wir den Ziegenfisch als Sternbild auf vielen Himmelskarten. Aus unserer heutigen Perspektive erscheint die Kombination des ehrgeizigen Steinbocks mit den weltfremden Fischen kaum nachvollziehbar. Der Name ist schnell erklärt: Immer, wenn das zehnte Zeichen im alten Zweistromland auf der Ekliptik erschien, konnte man im Meer Schwärme von Ziegenfischen fangen.
Doch besteht auch ein innerer Zusammenhang zwischen Steinbock und Fische, den beiden Zeichen, die im Tierkreis vor und hinter dem Wassermann zu finden sind. Der Mythos berichtet, dass Ziegengott Pan auf der Flucht vor einem Ungeheuer ins Meer springt und ein Fisch werden wollte. Das ist ihm aber nur zur Hälfte gelungen.
Das Monster, vor dem Pan und andere Götter fliehen und sich in Tiere verwandeln, ist Typhon. Er ist der Gott des Sturms und Vater der gefährlichen und warmen Winde. Damit sind wahrscheinlich die Wirbelstürme gemeint, die sich auf dem Meer bilden und großes Unheil anrichten können. Wer diese Geschichte symbolisch liest, versteht sofort, dass ein Beharrungsvermögen des Steinbocks in gefährlichen Situationen nicht immer hilfreich ist.
Denn die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Wassers und insbesondere des Fische-Zeichens kann vor Gefahren schützen. Stephen Arroyo zitiert in seinem Buch über die vier Elemente einen chinesischen Gelehrten des 11. Jahrhunderts wie folgt: Wasser gibt Hindernissen nach, doch seine Demut täuscht, denn keine Macht kann verhindern, dass es seinem vorbestimmten Lauf zum Meere folgt. Wasser erobert durch Nachgeben, es greift nie an, aber gewinnt immer die letzte Schlacht.
Ein letztes Bonmot zu Steinbock und Fische: Johann Gottfried Galle ist der Entdecker Neptuns. Er sichtete den neuen Planeten am 23. September 1846 in der Nähe des hellsten Sterns im Steinbock. Das ist Deneb Algedi, die Übersetzung des arabischen Namens lautet Schwanz des Ziegenböckchens.
Seit den frühen Morgenstunden steht die Corona-App der Bundesregierung in den verschiedenen App-Stores zum Download bereit. Kurz nach zwei Uhr heißt es in den einschlägigen Medien.
In diesen Coronatagen ist es schwer zwischen Wahrheit, Lüge, Fantasie und Realität zu unterscheiden. Damit wir alle über den vielen Informationen nicht den Humor verlieren, wünsche ich in diesem Jahr frohe Ostern mit einem Gedicht von Eduard Mörike.
Auch wenn es im Westen seit Wochen stürmt und regnet, sind die ersten Frühlingsboten zu entdecken, Narzissen und Schneeglöckchen… und die Magnolien öffnen bald ihre Knospen.
Rudolf Steiners Geburtszeit ist heftig umstritten. Ich gebe hier die Angaben aus der Astrodatabank wieder, die mit einem XX-Rating versehen sind und sechs verschiedene Aussagen zur Zeit und zum Geburtstag enthalten.
Darüber hinaus erfährt man, dass Steiner als Reinkarnation des Kirchenlehrers Thomas von Aquin gesehen wird oder eben als der wiedergeborene Aristoteles. Nun ja….
Rudolf Steiner, 25. Februar 1861, 23.15 Uhr (LMT), Donji Kraljevec, HRV
Datenquelle: Astrodatabank
Trotz der Ungenauigkeit der Geburtsangabe lässt sich feststellen, dass Rudolf Steiners Sonne auf sieben Grad Fische (mehr …)
Silvester beginnt hier im Pott mit dichtem Nebel und das neue Jahr zieht heran. Ich sehne mich nach dem Frühling und nach den warmen Strahlen der Sonne.
Deshalb gibt es zum Neujahr ein Frühlingsgedicht. Von Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag wir in 2020 feiern dürfen. Hölderlins Geburtszeit (mehr …)
Das Bochumer Schauspielhaus, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, hat Nina Hagen für zwei Konzerte nach Bochum geladen.
Heute findet das Zusatzkonzert statt, zu dem ich eine Karte geschenkt bekam und ich bin gespannt. Brecht und Blues lautet das Programm, in der Ankündigung ist zu lesen, dass es auch Selbstvertontes von Else Lasker-Schüler und Goethe sowie Songs von Bob Dylan, Leonard Cohen und Johnny Cash geben wird. (mehr …)
Die schönste Zeit des Jahres hat begonnen, die Fischezeit. Ein ganz winziger Hauch von Frühling liegt in der Luft, Schneeglöckchen und erste Krokusse sind zu sehen. Und abends in der blauen Stunde singen die Vögel munterer denn je.
Das Potenzial im Fischezeichen sind die Energien von Hoffnung und Zuversicht, die im Nichts gründen oder anders ausgedrückt lebt hier der Glaube, dass es ein Paradies auf Erden geben kann, trotz aller gruseligen Dinge wie Nazis, Hate- und Fakenews, Gewalt, Rassismus, Sexismus, Gier und so weiter. (mehr …)