Planetenweg im Britzer Garten

Der Britzer Garten in Berlin ist weniger bekann als der große botanische Garten in Steglitz – und nicht so hip wie Gleisdreieck- oder Mauerpark oder das Tempelhofer Feld. Als ich das Gelände am südlichen Ende von Neukölln dieses Jahr zum ersten Mal besuchte, war ich überrascht, von der Größe, der Weitläufigkeit und dem umfangreichen Baumbestand, es soll 60 verschiedene Baumarten geben,. Ein guter Ort an heißen Tagen im hektischen Berlin, es gibt viele stille Ecken, in denen man auf Seen, Seerosen, auf Blumen oder auf Kunst gucken kann.

Besonders erfreut hat mich der Planetenweg, der auf den Seiten des Gartens als kosmologischer Park. mit Kalenderplatz bezeichnet wird. In der Mitte befindet sich ein sogenanntes Gnomon mit einer goldenen Sonne, das als Uhrzeiger fungiert und mit seinem Schattenwurf die Uhrzeit, aber auch die Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen auf dem Pflaster anzeigt.

Ausgehend von diesem Ort werden die Planeten in ihren Entfernungen von der Sonne maßstabsgerecht mit sorgfältig und aufwändig gearbeiteten Metallplatten im Boden angezeigt. Sie enthalten eine Reihe von astronomischen Fakten zum jeweiligen Planeten, natürlich die mittlere Entfernung zur Sonne oder die Anzahl der Monde.

Als der Park 1989 eröffnet wurde wurde, hat man mehrere Kunstwerke um den Platz herum errichtet, die sich auf die Sonnenuhr bezogen, unter anderen eine rhizomatische Brücke und ein Tableau der Erinnerungn. Direkt in der Nähe ist ein Hexengarten angelegt, in dem eine Reihe von Heilkräutern mit Erklärungen zu finden sind. Alles in allem lohnt sich der Besuch und der Eintritt ist mit drei Euro sensationell günstig.

Inzwischen sind eine ganze Reihe von Planetenwegen im Blog gelistet worden, sie werden hier noch einmal verlinkt.

https://astrologos.de/2023/07/12/der-planetenweg-in-schwerte/

https://astrologos.de/2022/06/15/planetenweg-am-main-in-der-naehe-von-hanau/

https://astrologos.de/2014/03/31/planetenwege-im-ruhrgebiet/

https://astrologos.de/2009/10/26/planetenmodell-hagen/

Ein neues und sehr schönes Tarotbuch

Zur Wintersonnenwende 2023 ist ein Buch über das Tarot im Taschen-Verlag erschienen, in dem die Geschichte des populärsten Tarots der Welt erzählt wird. Wer sich mit diesen faszinierenden Karten schon näher beschäftigt hat, wird wissen, dass es um eine Version dieses Spiels geht, die Pamela Colman Smith und Arthur E. Waite zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschaffen haben.

Das Buch selbst ist in einer edlen Box erschienen, die außerdem ein Faksimile des ersten Tarot von 1910 enthält, dazu ein Reprint von A.E. Waites „The Key to the Tarot“, ebenfalls 1910 im Verlag von William Rider in London publiziert.

Herausgeber ist der bekannte Tarotexperte Johannes Fiebig, dessen Bücher schon in den 80er Jahren eine echte Inspiration waren, um festgeschriebene Bedeutungen der Karten hinter sich zu lassen und stattdessen die eigene Intuition zu befragen.

Im ersten Kapitel beschreibt Fiebig, warum das Rider-Waite-Smith-Tarot einen einfachen Zugang zur Symbolsprache der Karten erlaubt und wie wir das Tarot nutzen können, um das Wunder der eigenen Existenz zu begreifen, kreativen Prozessen mehr Raum zu geben und Herz und Verstand zu verbinden.

Es folgen die Biografien von Arthur E. Waite und Pamela Colman Smith, die unterhaltsam und spannend zu lesen sind. So erfahren wir nicht nur, dass beide zeitweilig zum Orden des Golden Dawn gehörten, sondern in der kulturellen Szene des Fin de Siècle bestens vernetzt waren, Waite als Schriftsteller und Lektor in London, der Stadt, in der er aufgewachsen ist. Colman-Smith hingegen pendelte zwischen London, Jamaica und dem heutigen New Yorker Stadtteil Brooklyn, bevor sie sich nach dem ersten Weltkrieg ein Haus in Cornwall kaufte, um dort zurückgezogen zu leben.

Diese Biografien stammen von zwei weiteren ausgewiesenen Experten des Tarots, Mary K. Greer und Robert A. Gilbert. Die kürzlich verstorbene Grande Dame des Tarots, Rachel Pollack, hat eine Abhandlung über die verborgenen Wunder im populärsten Tarot der Welt beigesteuert.

Das zweite Kapitel ist den 78 großen und kleinen Arkanakarten gewidmet. Auf knapp 350 Seiten wird jede einzelne Karte ausführlich beschrieben. Man spürt, dass der Autor aus einem reichen Schatz an Wissen über die Geschichte des Okkulten schöpft, aber gleichzeitig lebenspraktische Anregungen zur Deutung liefert und immer wieder zum selbständigen Denken auffordert

Zum guten Schuss folgt ein Kapitel zur Praxis des Kartenlegens, neben vielen Legemustern findet man dort einen kleinen Leitfaden zur Deutung. Und wer gute Bücher liebt, freut sich über das umfangreiche Literatur- und Quellenverzeichnis nebst Glossar im Anhang. Alles in allem eine runde Sache und dank der prächtigen Aufmachung ein schönes Geschenk für alle, die das Tarot lieben.

Halloween und Día de Muertos

Am 31. Oktober ist Halloween, als Samhain ein Festtag im Jahreskreislauf mit Wurzeln in der keltischen Mythologie. Der 1. November hingegen ist ein christlicher Feiertag, Allerheiligen genannt. In Mexico wird der Tag der Toten, der Día de Muertos vom Abend des 31. Oktober bis zum 2. November gefeiert.

Auch die Spiele-App PokemonGo, die aus Japan kommt, würdigt die Tage der Toten. So erscheinen vor allem Geister-Pokemons wie das hier abgebildete Kürbis-Pokemon. Allen Feierlichkeiten ist gemeinsam, dass sie uns auf ein jahreszeitliches Phänomen aufmerksam machen. Und zu diesem Phänomen gehört, dass die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten durchlässig ist. Deshalb sind Geister und Zombies in der Nacht unterwegs, doch auf einer tieferen Bedeutungsebene geht es darum, an die Verstorbenen zu denken und sich der eigenen Endlichkeit bewusst zu werden.

Astrologisch gesehen gehören die Themen rund um den Tod und das Sterben zum Zeichen des Skorpions, der als achtes Zeichen im Tierkreis den Novembermonat regiert. Die klassische Astrologie kennt zudem die Via combusta. Dieser verbrannte Weg befindet sich zwischen 15 Grad Waage und 15 Grad Skorpion und ist traditionell ein ungünstiger Ort.

Der arabische Astrologe Al Biruni erklärt mit Hilfe der antiken Würdenlehre, warum die letzten Grade in der Waage und die ersten Grade im Skorpion mit soviel negativer Energie verbunden ist, denn im Skorpion steht der Mond im Fall, in der Waage die Sonne. und Sonne und Mond sind die Hauptlichter der Astrologie. Dazu kommt, dass zwei klassische Übeltäter in diesen Zeichen „günstig“ stehen. Mars ist der alte Herrscher des Skorpions, Saturn ist in der Waage erhöht.

Wer das Verhältnis von Licht und Dunkelheit und die Dauer des Tages und der Nächte beobachtet, wird merken, dass in diesen Wochen die Dunkelheit massiv zunimmt. Der Tagesbogen der Sonne sinkt in der Skorpionzeit schneller als in der Waage oder im Schützen und durch die Zeitumstellung Ende Oktober spüren wir überdeutlich, wie die lichten Kräfte (ver)schwinden.

Auf diesem Hintergrund macht es Sinn, sich mit den dunklen Seiten des Lebens auseinanderzusetzen. Es geht um unsere eigenen finsteren Persönlichkeitsanteile, die wir gerne vor anderen verbergen und die von den jungianischen Psychologen als Schatten bezeichnet werden. Aber all die vielen Fragen rund um den Tod und das Sterben haben die Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigt und jede Kultur hat ihre eigenen Erklärungsansätze, um das geheimnisvolle Ende unseres Lebens auf der Erde zu verstehen.

An dieser Stelle ein Tipp, um sich diesem schwierigen Thema zu nähern. Wer zufällig in Berlin oder im Berliner Umland wohnt oder in den nächsten drei Wochen nach Berlin reist, kann bis zum 26. November im Humboldtforum die Ausstellung „un_endlich. Leben mit dem Tod“ besuchen. Sie ist sehr berührend und ich kann sie aus eigener Erfahrung wirklich empfehlen. Und am Día de Muertos, also am 1. und 2. November ist sogar der Eintritt frei.

Mars im Rückwärtsgang

Wenn heute mittag, einen Tag vor Halloween, der stürmische Mars seinen Rückwärtsgang einlegt, beginnt eine Phase von zweieinhalb Monaten, in denen es sinnvoll sein kann, innezuhalten und angestrebte Ziele noch einmal zu überdenken.

Bekanntlich laufen alle Planeten bis auf Sonne und Mond in regelmäßigen Rhythmen für eine Weile am Himmel zurück. Dieses Phänomen beruht darauf, dass wir die Bewegungen der Gestirne von der Erde aus beobachten.

In der Astrologie sind nun ein ganze Reihe von Regeln und Empfehlungen mit den Retrophasen der Planeten verbunden. Im Geburtshoroskop sollen sie auf karmische Belastungen hinweisen und traditionell gelten sie als geschwächt, bei Merkur sollen wir keine Verträge unterschreiben und wenn Mars alle zwei Jahre rückläufig wird, sollte man jede Form von Auseinandersetzung vermeiden und keinen Neustart wagen.

Genau genommen heißt Rückläufigkeit aber schlicht und einfach nur, dass ein Planet eine bestimmte Strecke im Tierkreis mehrfach besucht. Denn bevor er an einem bestimmten Punkt rückläufig wird und dabei im Fall von Mars rund 18 Grad zurückwandert, hat er genau dieses Stück seines Weges bereits einmal vorwärts durchlaufen und wird am Ende seiner Retrophase erneut vorwärts und ein drittes Mal diese Wegstrecke machen.

Wie im wirklichen Leben haben wir nun die Gelegenheit, ein Thema mehr als einmal anzugucken, etwas zu begreifen, indem wir zurückschauen und uns fragen, woher wir kommen. Vor allem die langen Retrophasen der langsam laufenden Planeten erzählen darüber, dass Leben und Lernen nicht immer straight vorwärts passiert. Manchmal müssen wir Umwege machen oder landen in Warteschleifen. Und das ist gut so, auch wenn uns die Gesellschaft erzählt, dass wir ohne Atempause vorwärts rennen sollen.

Im Fall von Mars beginnt der Weg zurück bei 25 Grad und 37 Minuten im Zeichen Zwillinge. Am 12. Januar, wenn er seine Station erreicht, also stehenbleibt, um dann wieder vorwärts zu laufen, befindet er sich auf 8 Grad und 6 Bogenminuten. Doch die gesamte Schleife, die er läuft, begann schon am 1. September, denn an diesem Tag stand Mars genau auf 8 Grad. Erst am 16. März ist er dann erneut auf 25 Grad angekommen. Mars ist also alle zwei Jahre für ein halbes Jahr in einem sehr kleinen Teil des Tierkreise unterwegs. Selbst der ungestüme und stets leistungsbereite Mars lässt sich so viel Zeit, um einmal tief durchzuatmen, auszuatmen und sich auszuruhen.

im Herbst vor zwei Jahren wurde Mars in der zweiten Hälfte des Widders rückläufig und bildete mehrfach Quadrate zu Saturn und Pluto, entsprechend schlecht und gereizt war die allgemeine Stimmung am Ende des ersten Corona-Jahres. Dieses Mal befindet sich Mars im kommunikativen Zeichen Zwillinge und bildet über mehrere Wochen hinweg ein Quadrat zu Neptun. Es kann sinnvoll sein, in diesem Zeitraum verstärkt nach innen zu hören, vielleicht ein kurzes oder längeres Retreat im Schweigen einzuplanen. Oder einer vorhandenen Erschöpfung Raum zu geben und sich etwas mehr Ruhe zu gönnen.

Da sich in diesem Jahr die Retrophase von Mars über die Weihnachtsfeiertage und die Rauhnächte erstreckt, besteht hoffentlich für viele Menschen die Möglichkeit, die eigenen Ziele zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, wofür ich mich einsetzen möchte. Außerdem ist jetzt eine gute Zeit, die vielen Umbrüche der letzten Jahre tiefer zu verarbeiten und sich innerlich neu auszurichten, In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine produktive Mars-Retrophase.

Bildnachweis: Die Darstellung des Liebespaares Venus und Mars hat Sandro Botticelli im 15. Jahrhundert gemalt. Mars-Ares, der Kriegsgott, hat seine Rüstung abgelegt, um es sich gemütlich zu machen. In der  Wikipedia ist dieses Gemälde als gemeinfrei verzeichnet.

 

 

 

 

 

Das Horoskop meiner DAV-Prüfung

Vor einigen Wochen bekam ich eine E-Mail meines wunderbaren Kollegen Erik van Slooten, der beim Aufräumen alter Unterlagen seine Einladung zur mündlichen Astrologenprüfung wiedergefunden hatte. Auf dieser Einladung waren sämtliche Prüfungen dieses Halbjahres mit Datum und Uhrzeit vermerkt und da wir gemeinsam an diesem Wochenende geprüft wurden. war Erik so nett, einen Scan der Einladung zu schicken.

So kann ich nun – über 30 Jahre später – ein Stundenhoroskop auf meine DAV-Prüfung erstellen. Und in meiner zuletzt stattgefundenen Online-Fortbildung Stundenastrologie gab es Zweifel, ob ich denn unter diesen Konstellationen bestanden habe. Nun denn, ich habe mit Erfolg bestanden. Als verbrannter Skorpion-Mars, der auf Pluto zuläuft und im siebten Haus den weiten Weg von Bochum nach Freiburg auf sich genommen hat, um dort um 15.30 Uhr ein wirklich angenehmes Gespräch mit Heidi Kunzmann, Walter Boer und Werner Thiel zu führen.

Mündliche Astrologinnenprüfung, 10. November 1991, 15.30 Uhr (MEZ), Freiburg, D
Datenquelle: Privatarchiv Erik van Slooten

Mit einer Waage-Venus in Haus 6 waren die beiden Herren und Frau Kunzmann mir sehr wohlgesonnen und offenbar von meiner schriftlichen Arbeit (ein Blindgutachten mit Geburtszeitkorrektur) so angetan, dass die gesamte Prüfung eher einem Fachgespräch unter KollegInnen gleichkam. Ich erinnere mich, dass Walter Boer mir zum guten Schluss empfahl, doch bitte auch mit Halbqudraten und Anderthalbquadraten zu arbeiten und die Aspekte zu den Hauptachsen einzuzeichnen. Ja – damals berechnete man Horoskope noch von Hand und zeichnete alle Konstellationen in ein Formular ein. Dann bekam ich mein Zeugnis und den Stempel mit der Nummer 188. Und durfte mich nun geprüfte Astrologin DAV nennen.

Stundenastrologisch gesehen ist Saturn der natürliche Herrscher für Prüfungen, er bildet ein exaktes Trigon zur Venus, die das Prüfungsteam symbolisiert. Mit seiner Position auf 1° Wassermann steht er stark, in seinem eigenen Zeichen und im glücksverheißenden 11. Haus. Ich war natürlich sehr gut vorbereitet, aber auch nervös. Doch der Mond, der in Stundenhoroskopen häufig eine Geschichte erzählt und im Steinbock genau am MC steht, bildet in seinem weiteren Verlauf ein Sextil zu Mars. Insofern ist es schlüssig, dass ich diese Prüfung mit Bravour bestanden habe.

Damals ahnte ich noch nicht, dass ich sechs Jahre später selbst in der Prüfungskommission sitzen und den Saturn spielen würde, gemeinsam mit Mona Riegger, Rafael Gil Brand, Christoph Schubert-Weller und Agnes Reimer. Aber auch das ist schon wieder kleine Ewigkeiten her. Und auch wenn es eine Reihe von KollegInnen gibt, die dem Astrologenverband skeptisch gegenüberstehen, empfinde ich es ein großes Geschenk, so vielen wunderbaren Kolleginnen und Kollegen begegnet zu sein. Außerdem hat mir der Verband einige wirklich gute Freundschaften beschert. Auch dafür bin ich dankbar.

Und der Frühling kommt doch!

In den vergangenen Tagen, während die schrecklichen Nachrichten vom Krieg in der Ukraine das Corona-Thema in den Medien abgelöst haben, geht mir öfter ein Song von Ton, Steine, Scherben durch den Kopf… all die Lügen geben mir den Rest, halt Dich an deiner Liebe fest!

 

 

In meinen Beratungen der letzten Wochen ging es oft um Fake News und die Frage, was denn nun die Wahrheit ist, wer lügt und wo überall gelogen wird. Und vermutlich bedarf es nicht nur einer gehörigen Portion Medienkompetenz, um Krisensituationen realistisch einzuschätzen. Die allgemeine Verunsicherung ist groß und die Angst der Menschen in all den apokalyptischem Szenarien ist greifbar.

Was kann da noch Halt geben? Der Scherben-Song ist eigentlich ein Liebeslied, ein Lied über die Einsamkeit derjenigen, die verlassen wurden. Doch der Refrain funktioniert wie ein Motto oder Mantra in schwierigen Zeiten. Ich bin mir sicher, dass sich viele Menschen Frieden wünschen. Auch wenn gerade die Kriegstreiber Oberhand gewinnen.

 

 

Was hilft ist sich immer wieder an das zu erinnern, was trägt und in belastenden und angstmachenden Momenten das Schöne und Gute bewusst zu suchen. Da sind die ersten Frühlingsboten mit den blühenden Krokuswiesen. Da ist die schmale Sichel des Mondes, die gestern nach einem sonnig-kalten Tag am Abendhimmel erschien. Und da sind die vielen Menschen, die helfen und helfen wollen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, dass es gelingt, sich mindestens einen Hauch von Zuversicht zu bewahren und in schwierigen Stunden Freunde zu haben, die das Leid und die Angst mit uns teilen.

Und wenn in den nächsten Tagen Astrologos stundenweise aus dem Netz verschwindet, ist hoffentlich nicht die Welt untergegangen. Denn hinter den Kulissen wird schon länger gewerkelt, um die gesamte Website für den nahenden Frühling in ein schönes neues Gewand zu kleiden.

 

Jupiter in Fische und gute Wünsche für 2022

Jupiter in Fische und gute Wünsche für 2022

Jupiter wechselt nun zum Ende des Jahres endgültig in das Zeichen Fische. Er hielt sich dort bereits im Frühsommer für zweieinhalb Monate auf, nämlich vom 14. Mai bis zum 28. Juli 2021.

Viele von uns setzen Hoffnungen auf diesen Zeichenwechsel des Jupiter, denn dieser Planet verkörpert wie kein anderer den optimistischen Blick in die Zukunft und die tiefe Gewissheit, dass alles seinen Sinn hat und letzten Endes gut wird. Und im Zeichen Fische fühlt sich Jupiter sehr viel wohler als in zwei vorangegangenen Zeichen. Immerhin waren die Fische sein zweites Domizil, bis Neptun entdeckt wurde.

Im Steinbock und Wassermann war er seit Ende Dezember 2019 unterwegs und da Saturn parallel zunächst sein Domizil im Steinbock und seit Ende 2020 sein zweites und altes Domizil im Wassermann durchwandert, herrschte der gestrenge Saturn eben auch über Jupiter. In der Folge konnte Jupiter sich in den letzten zwei Jahren selten mit seiner Zuversicht und dem ihm innewohnenden Glückspotenzial zeigen.

Und wer weiß, möglicherweise wäre die Schwere und Schwermut, die einen in diesen Coronazeiten oft genug überkommt, mit Jupiter in anderen Zeichen besser auszuhalten und zu ertragen. Doch solche Gedanken sind (nicht nur) in der Astrologie müßig. Es ist, wie es ist.

Und wir können mit dem heutigen Wechsel des Jupiters ins Zeichen Fische beobachten, ob trotz Omikron und vierter Welle wieder mehr Leichtigkeit möglich ist und und ob uns ein positiver Blick nach vorne beflügelt? Nicht zuletzt gab es einige Nachrichten, dass die vielen Mutationen des Virus (astrologisch dem dreifachen Saturn-Uranus-Qudrat in 2021 geschuldet) aus einer Pandemie eine Endemie werden lassen.

So oder so werden wir alle die Kräfte der Zuversicht und eines tiefen Vertrauens ins Leben brauchen, um die unterschiedlichsten Verwerfungen durch Corona konstruktiv zu bewältigen. Deshalb wünsche ich mir, dass Ihnen und uns allen Jupiter im neuen Jahr zur Seite steht, dass es wieder leichter wird, einander zuzuhören, das Miteinander zu üben, Andersdenkende nicht sofort zu verurteilen. Mitgefühl üben – immer und immer wieder. Denn so lernen wir „Leben und leben lassen“ und das ist eine der vielen Künste, die uns Jupiter lehren kann.

Bildnachweis: Edward Burne Jones malte 1871 das Fest des Peleus. Der Bildausschnitt zeigt Zeus-Jupiter oben rechts, vor dem Tisch sehen wir die drei Moiren, deren Gesetz über den Gesetzen des Jupiter steht. Das Gemälde ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.

Das Saturn-Uranus-Quadrat

Am 15. Juni, kurz nach der Sonnenfinsternis, die teilweise in Deutschland zu sehen war, kommt es zum nächsten Quadrat von Saturn zu Uranus. Das erste von drei Quadraten ereignete sich bereits am 17. Februar, das letzte werden wir am Heiligen Abend dieses Jahres erleben.

Saturn als Hüter der Schwelle und Uranus als erster Planet der Neuzeit – er wurde bekanntlich erst 1781 entdeckt – sind gegensätzliche Kräfte. Uranus oder Uranos ist der Gott des Himmels, so wie ihn Karl Friedrich Schinkel mit seinem Gemälde „Uranus und der Tanz der Sterne“ dargestellt hat.

Uranus möchte im luftleeren Raum zukunftsweisende Ideen entwickeln und agiert dabei völlig losgelöst von der irdischen Wirklichkeit. Er ist allerdings gerade im Erdzeichen Stier gefangen und sorgt dort dafür, dass wir grundlegend anders mit Materie und Besitz umgehen. Auf den Seiten des Astrodienst in Zürich können Sie einen Artikel zu Uranus im Stier lesen, in dem ich unter anderem auf die Share Economy und Kryptowährungen eingehen.

Uranus wird von Astrologen als rebellische und revolutionäre Kraft gesehen, da zum Zeitpunkt seiner Entdeckung die alten Feudalordnungen gestürzt wurden. Aber er ist auch gemeinsam mit Merkur der Planet der virtuellen Wirklichkeit. Das WWW trat seinen Siegeszug an, als er durch sein eigenes Zeichen Wassermann wanderte.

Saturn hingegen ist eine erdende Kraft. Er sorgt dafür, dass wir nicht abheben und zeigt uns immer wieder deutlich unsere Grenzen. In den Corona-Monaten erleben wir ihn in Form von Kontaktverboten und vielerlei Beschränkungen. Die Menschen mögen Saturn nicht, denn er geht nicht besonders wohlwollend oder optimistisch durch`s Leben und spielt allzuoft die Spaßbremse und den Bedenkenträger.

Doch auch er ist im Reigen der Planetenkräfte notwendig und erfüllt wichtige Aufgaben. Er sorgt dafür, dass wir unsere Kräfte einteilen und dauerhaft eine innere Stabilität entwickeln. Er hilft uns, vor schwierigen Themen nicht davonzulaufen, sondern genau hinzugucken. Saturn schenkt uns Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit und er sorgt dafür, dass wir Traditionen und die Erfahrungsweisheit des Alters wertschätzen können.

Was bedeutet nun dieses dreifache Quadrat, das als eine der wichtigen Konstellationen des Jahres 2021 gilt. Quadrate sind Spannungen und so kommt es zu einem Konflikt zwischen konservativen Kräften, die gerne möchten, dass alles so bleibt, wie es ist und den Impulsen, die dringend nach Veränderung rufen. Unter diesem Aspekt kann man gespannt sein, ob die CDU als Kanzlerpartei im September tatsächlich abgewählt wird.

Innovationen und der Corona-bedingte Digitalisierungsschub sind Ausdruck dieses Quadrats und ebenso das Sichtbarwerden einer verschlafenen Digitalisierung und ein Innovationsstau in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Auf der persönlichen Ebene macht sich diese Konstellation vor allem durch erschwerte langfristige Planungen bemerkbar, plötzlich ist alles wieder anders als noch vor ein paar Tagen.

Saturn und Uranus bedeuten oft auch einen plötzlichen Sprung aus der festen Form. Die verschiedenen Virus-Mutationen lassen sich so auch als Manifestation dieses Quadrats lesen.Die gute Nachricht: auch wenn diese Spannung 2021 maßgeblich bestimmt, ist er Ende des Jahres vorbei. Andere Zeitqualitäten werden die zukünftigen Jahre prägen. Mehr dazu demnächst. Stay tuned!

Saturn und die große Entschleunigung

Auch wenn Saturn im Dezember 2020 in den Wassermann gewechselt ist, spürt man seine Kraft und Energie immer noch sehr deutlich. Saturn als Chronos und Gott der Zeit wird gerne als alter Mensch dargestellt, häufig als Senior mit einem weißen Bart wie hier auf einer Darstellung des Malers Joachim von Sandrart.
Saturn und Minerva
Tatsächlich regiert Saturn in der Astrologie das Alter und die Beschwernisse, die mit dem Alter einhergehen. Während die körperlichen Kräfte schwinden, (mehr …)

Das Combin von Bruce Willis und Demi Moore

Das Combin ist eine wunderbare Methode der Partnerschaftsdeutung. Beziehungen können mit Hilfe des Combins aus einer übergeordneten Perspektive untersucht werden. Das Combin beschreibt nämlich die Beziehung als etwas Eigenständiges, ein drittes Moment, das entsteht, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen.

Im letzten Combinseminar habe ich C.G. Jung zitiert, um zu verdeutlichen, worüber das Combin (mehr …)