Dieses geflügelte Wort wird zu unterschiedlichsten Anlässen immer wieder gerne zitiert. Aktuell in leicht abgewandelter Form als Titel einer Ausstellung im Museum Bochum. 2006 bewegten sich dort Objekte und Installationen von Jean Tinguely, Rebecca Horn, Hans Haacke und anderen.
Leider weiß niemand ganz genau, ob Galileo Galilei diesen Satz tatsächlich vor sich hinmurmelte, als er den Gerichtssaal der Heiligen Inquisition in Rom verließ. Aber eine schöne Geschichte ist es allemal – und deshalb soll sie hier erzählt werden.
Galileo Galilei, 15. Februar 1564 (Julianisches Datum), 16.00 Uhr (LMT), Pisa, I
Datenquelle: Datenbank des Freiburger Forschungszentrums
Vor 375 Jahren wurde der italienische Mathematiker, Physiker und Astronom unter Androhung von Folter genötigt, das heliozentrische Weltbild abzulehnen. Nikolaus Kopernikus hatte 1543 seine revolutionäre Theorie formuliert, derzufolge nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt unseres Planetensystems steht.
Galilei Galilei gelang es zwar nicht, das kopernikanische Weltbild zu beweisen, aber seine astronomischen Entdeckungen schienen ihm ausreichend, um das neue Weltbild für richtig zu halten. Damit geriet der Gelehrte in einen heftigen Streit mit der Kirche, die am geozentrischen Weltbild festhielt.
Das geozentrische Weltbild in einem Holzschnitt des 15. Jahrhunderts
1616 wurde Galileo Galilei zum ersten Mal von der Inquisition aufgefordert, seine Verteidigung der kopernikanischen Theorien zu unterlassen. Am 22. Juni 1633 wurde er gezwungen, dem neuen Weltbild öffentlich abzuschwören. Nach dem Prozess setzte der Papst den Wissenschaftler unter Hausarrest und verbot ihm jegliche Lehrtätigkeit. Bis 1835 stand der „Dialogo“ Galileis auf dem kirchlichen Index.
Erst 1979 veranlasste Papst Johannes Paul II., den Fall Galilei einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. 1992 wurde Galilei Galileo im Rahmen einer päpstlichen Erklärung zur Beziehung von Religion und Wissenschaft offiziell rehabilitiert. Papst Johannes Paul II. gab eine Entschuldigung heraus und hob das Urteil der Inquisition nach 359 Jahren auf.
Update und Anmerkung vom 15. Februar 2016
Interessante Infos zu Galileo Galileos Horoskop finden Sie auf den Seiten des Astrodienst in Zürich. Ebenso unklar wie das berühmte Zitat ist nämlich auch die Geburtszeit des Astronomen.
Im AstroWiki, das immer weiter wächst, sind berühmte Astrologen vergangener Jahrhunderte mit Horoskop und Kurzbiografie auflistet. Hier wird der 15. Januar als Geburtstag genannt (dieses Datum nennt auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia), die Geburtszeit ist 15.31 Uhr. Der Aszendent liegt bei 11 Grad 57 Minuten im Löwen. Also etwas früher als im obigen Horoskop, das auf Angaben des Freiburger Forschungszentrum beruht.
In der Astrodatabank, der berühmten Datensammlung der Amerikanerin Lois Roden, die der Astrodienst dankenswerterweise weiterführt und vorbildlich pflegt, steht folgendes Geburtsdatum: 16. Februar 1564 um 15.41 Uhr. Einen Tag später befindet sich der Mond bereits im Stier und nicht mehr im Widder, dieser Mond bildet eine Konjunktion mit dem MC und ein Quadrat zu Saturn.
Wie bei allen Horoskopdaten wird die Quelle des Datums genau angegeben, im Fall von Galileo Galilei führt uns ein Link sogar zu einer überaus spannenden Abhandlung von Nick Kollerstrom. Kollerstrom ist Physiklehrer und diskutiert in diesem lesenswerten Artikel nicht nur zwei von Galilei selbst gezeichnete Horoskope, sondern schreibt über die astrologischen Einsichten und Erkenntnisse des bekannten Astronomen. Empfehlenswert für alle geschichtlich interessierten Astrologen.