Die Sternwarte in Dortmund liegt mitten im Westfalenpark. Sie ist sehr klein und liegt ganz idyllisch in der Nähe einer Galerie mit dem schönen Namen Torfhaus.

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Offenbar kann das Dach ganz einfach aufgerollt werden und im Gebäude befinden sich immerhin drei Teleskope. Wer einmal um das kleine Haus herumgeht, findet die Planeten maßstabsgerecht aufgemalt.

Die Wandbemalung ist in die Jahre gekommen. Ein neuer Anstrich täte ihr gut, aber wie die meisten kleinen Sternwarten im Ruhrgebiet wird auch die Dortmunder Sternwarte von einem Verein betrieben, der sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

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Der astronomische Verein Dortmund e.V., wie er mit vollem Namen heißt, ist übrigens einer der ältesten astronomischen Vereine Deutschlands und wurde am 2. April 1913 gegründet.

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Astronomischer Verein Dortmund e.V., 2. April 1913, 18.00 Uhr (MEZ), Dortmund
Datenquelle: Website des AVD, die Uhrzeit des Gründungsdatums ist unbekannt

Der AVD ist also ein Widder, mit einem rückläufigen Widder-Merkur und einer stationären Stier-Venus. So etwas hören die Astronomen ja gar nicht gerne, denn Astrologie ist den meisten ein Graus und das ist schade, denn ein bisschen mehr Offenheit für ein altes Kulturgut würde ihnen mit Sicherheit gut zu Gesicht stehen.

Dennoch erlaube ich mir, das Horoskop des Gründungsdatums für 18 Uhr zu zeigen und zum 103. Geburtstag herzlich zu gratulieren. Und sicher werde ich meine kleine Reihe zu den Sternwarten des Ruhrgebiets bald fortsetzen. In Herne und Recklinghausen war ich bereits.

Demnächst steht die berühmte Sternwarte in Bochum auf dem Programm. Unter dem Namen Kap Kaminski gelangte sie, man glaubt es kaum, in den fünfziger Jahren zu Weltruhm. Denn Heinz Kaminski, Leiter der Sternwarte Bochum, war seinerzeit ziemlich weit vorne.

Er besaß als einer der wenigen die technische Ausrüstung, um Funksignale des ersten russischen Satelliten im All zu empfangen. Und so reisten die Nachrichtensender und Reporter aus aller Welt nach Bochum, um dort einen piepsenden Ton zu hören, den der Sputnik 21 Tage lang über Kurzwelle zur Erde sandte.

Bildquelle: Fotos Monika Meer