Sie hat Friedrich Nietzsche den Kopf verdreht, Rainer Maria Rilke war heftig in sie verliebt. Und als sie 1887 den Orientalististen Friedrich Carl Andreas  heiratete, forderte sie Unabhängigkeit und Eigenständigkeit in der Ehe.

Louise von Salomé wurde in Russland geboren und kam im Alter von neunzehn Jahren nach Zürich, um dort zu studieren. Mit Nietzsche und einem weiteren Freund, Paul Rée, plante sie eine Wohngemeinschaft – und das im 19. Jahrhundert. Die progressive Idee scheiterte an der Eifersucht der beiden Männer – und einigen anderen Widrigkeiten.

Lou war klug und schön, unkonventionell und freiheitsliebend. Eine Wassermann-Frau par excellence!

Lou Andreas-Salomé, 12. Februar 1861, 9.00 Uhr (LMT), St. Petersburg, RUS
Datenquelle: Astrologischer Auskunftsbogen, Nummer 300, 26. Jahrgang, Juni 1976

Schon lange versuchte ich, ihre Geburtszeit in Erfahrung zu bringen. Dann fiel mir eine alte Astrologie-Zeitschrift in die Hände. In einem Artikel über Friedrich Nietzsche fand ich das Horoskop, allerdings ohne eine Quellenangabe.

Der Widder-Mars in der Nähe eines Null-Grad-Stier-AC macht Sinn, die Wassermann-Venus in Haus 11 auch. Die starke Betonung des 12. Hauses zeigt möglicherweise ihren Schwerpunkt in der zweiten Lebenshälfte. 1911 begegnete sie Sigmund Freud, mit dem sie eine enge und platonische Freundschaft begann. Als Psychoanalytikerin arbeitete sie bis ins hohe Alter, ohne selbst je eine Lehranalyse durchlaufen zu haben.

Der Psychiater Irvin D. Yalom hat die Beziehungen Lou Salomés zu Freud und Nietzsche in einem Roman verarbeitet. „Und Nietzsche weinte“ erschien 1992 und war ein großer Erfolg. Das Buch ist anrührend und unterhaltsam geschrieben. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, hätte alles so geschehen können. Darüber hinaus gewinnen „Ahnungslose“ einen guten Einblick in die psychotherapeutische Arbeit und ihren Nutzen.