Kinder, wie die Zeit vergeht. Heute vor fünf Jahren startete Neptunwelten als Astroblog von Astrologos. Der erste Beitrag „Music to be thankful for“ war den Doors und ihrem Frontmann Jim Morrison gewidmet, mit einem Link zum Online-Magazin Sternwelten, für das ich in den Jahren zuvor als Autorin und Redakteurin gearbeitet habe.
Die Glückwünsche zum Neptunwelten-Geburtstag sind der 436. Beitrag. Warum schreibe ich ins Netz und sage Reinhardt Stiehle vom Chiron-Verlag auf jeder Jahrestagung des DAV, dass ich keine Zeit habe, mein erstes Buch zu schreiben, wenn er danach frag. Vermutlich ist das Trigon von Uranus und Merkur in meinem Radix schuld daran.
Neptunwelten als das Blog von Astrologos hat eine Wassermann-Sonne. Uranus und Wassermann regieren das Internet. Doch auch die Fischebetonung kommt nicht zu kurz, Mond ist in Fische und Venus bildet eine Konjunktion mit Neptun, als dieses Astro-Blog das Licht der Welt erblickt. Und da Horoskope in diesem Astro-Blog eine wichtige Rolle spielen, werden heute zum Geburtstag sieben weitere 22. Januar-Geborene vorgestellt. Zufälligerweise haben alle sieben Personen irgendwann in meinem Leben mal eine mehr oder weniger wichtige Rolle gespielt.
Hier sind sie, die Geburtstagskinder des Tages!
Willi Baumeister, 22. Januar 1889, 9.00 Uhr (LMT); Stuttgart, D
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Willi Baumeister zählt zu der großen Gruppe von Künstlern der Moderne, die zwischen 1937 und 1945 durch ein Berufsverbot in die innere oder äußere Emigration gezwungen wurden. Baumeister konnte in dieser Zeit in Deutschland überleben, weil er Aufträge vom Wuppertaler Unternehmer Kurt Herberts bekam.
Willi Baumeisters Werk begegnete mir bei Recherchen zur Entstehung einer Kunstszene im Ruhrgebiet. Das ist war das Thema meiner Doktorarbeit, die nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt halbfertig und auf zwei Kisten verteilt im Keller liegt.
Ernst Busch, 22. Januar 1900, 00.15 Uhr (MEZ), Kiel, D
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Ernst Busch war als Kommunist, Sänger und Schauspieler bekannt. In der Verfilmung von Brechts Dreigroschenoper spielte er den Moritatensänger und sang das Lied von Mackie Messer. Im März 1933 gelang ihm die Flucht vor der SA, dennoch landete er zehn Jahre später in der Haftanstalt Moabit und wurde wegen Hochverrat zum Tode verurteilt. Glückliche Umstände verhinderten seine Hinrichtung und so überlebte er die Nazi-Zeit.
Ich besitze immer noch zwei Singles „Ernst Busch singt Hanns Eisler“ aus den 70er Jahren. Damals verbrachte ich viel Zeit mit Bertold Brechts politischem Theater und dem kulturellen Leben der Weimarer Republik.
Lord Byron, 22. Januar 1788, 14.00 Uhr (LMT), London, GB
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Der englische Dichter Lord Byron war ein großer Freund der Griechen und erbitterter Gegner des Lord Elgin, der Anfang des 19. Jahrhunderts Teile des Parthenon-Fries aus Athen entführte, um sie im Britischen Museum auszustellen.
Vor allem aber war Lord Byron der Vater von Ada Lovelace. Und Ada schuf gemeinsam mit Charles Babbage die Analytical Engine, eine mechanische Rechenmaschine, die als Vorläufer des ersten Computers gilt. Ada Lovelace ist also die erste Programmiererin der Weltgeschichte. Ich lernte sie 1987 mit meinen ersten Computer, dem Atari ST, kennen.
Antonio Gramsci, 22. Januar 1891, 10.23 Uhr (GMT), Ales, I
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Antonio Gramsci begegnete ich in den 70er-Jahren. Seine Theorien zur kulturellen Hegemonie, seine Abhandlungen zum historischen Block und seine Reflektion der Intellektuellen-Rolle waren schwerer Ballast in den ersten Jahren meines Studiums. Irgendwann las ich dann mal, dass auch Judith Butler von Gramsci beeinflusst war, dann habe ich meinen Frieden mit diesem sperrigen Theoretiker gemacht.
Jim Jarmusch, 22. Januar 1953, 19.15 Uhr (EST), Akron, USA
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Jim Jarmuschs Night On Earth von 1991 zählt zu meinen Lieblingsfilmen und erzählt in fünf kurzen Episoden nächtliche Erlebnisse von Taxifahrern mit ihren Gästen in fünf verschiedenen Städten dieser Welt. Seither gucke ich englische und amerikanische Filme gerne im Original.
August Strindberg, 22. Januar 1849, 8.00 Uhr (LMT), Taby, Schweden
Datenquelle: Astrodatabank mit einem A-Rating
Strindbergs Leben und Werk gehört in meine existenzialistische 80er-Jahre-Phase, in der ich das Leiden an der Welt für eine wichtige Quelle von Kreativität hielt. Heute weiß ich, dass Kreativität auch aus Freude heraus entsteht. Trotzdem hat es mich lange beeindruckt, dass Strindberg seine Schreibblockaden löste, indem er das Medium wechselte und Bilder malte oder fotografierte.
Sam Cooke, 22. Januar 1931, 14.10 Uhr (CST), Clarksdale, USA
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating
Sam Cookes Hit Wonderful World beschert mir automatisch gute Laune, wenn es im Radio gespielt wird. Vermutlich, weil ich immer noch daran glaube, dass die Liebe die größte Kraft von allen ist.