Stephen Arroyo ist ein amerikanischer Astrologe, dessen Bücher in hohen Auflagen erscheinen und weltweit gelesen werden. Gemeinsam mit Liz Greene gilt er als einer der Wegbereiter der modernen psychologischen Astrologie.

Stephen Arroyo, 6. Oktober 1946, 17.35 Uhr (CST), Kansas City, USA
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AA-Rating

Heute feiert Stephen Arroyo seinen 64. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch Stephen Arroyo!

Wahrscheinlich bin ich nicht die einzige, die sich mit Blick auf das Horoskop fragt, ob Plutos Transit über das MC Anfang Steinbock noch ein grandioses Alterswerk hervorbringen wird? Doch bleiben wir beim Radix und der Frage, ob sich der enorme Erfolg als Autor im Horoskop wiederfinden lässt?

Arroyo hat ein voll besetztes siebtes Haus mit einer Waage-Sonne und drei weiteren persönlichen Planeten, nämlich Merkur, Jupiter und Mars, wobei Jupiter und Mars sich schon im Skorpion befinden.

Das siebte Haus im Horoskop ist der Raum für die zwischenmenschliche Begegnung. Die klassische Astrologie verortet hier Ehemann und Ehefrau. In der psychologischen Astrologie ist die Bedeutung weiter gefasst: es geht um jede Form von Partnerschaft. Der Geschäftspartner zählt ebenso dazu wie die freundliche Dame an der Käsetheke im Supermarkt.

Eines der zentralen Themen in Haus 7 ist die Zuwendung, also die Art und Weise, wie ich anderen Menschen zugewandt bin oder mich zuwende. Doch zunächst muss ich erst einmal wahrnehmen, dass ein Gegenüber existiert, eine Person, die mit ziemlicher Sicherheit anders denkt, lebt und handelt als ich es tue.

Was passiert, wenn ich das Du bewusst wahrnehme? Wie trete ich in Verbindung mit dem Leben der Anderen, was sind meine Hoffnungen und Wünsche, was bringe ich mit, wie stelle ich Kontakt her, was möchte ich mit anderen Menschen teilen, wie beziehungsfähig bin ich? Das sind die Fragen, die das siebte Haus beantworten kann.

Arroyo hat mit seiner Waage-Sonne und der Betonung des siebten Hauses das große Talent, seine Leserschaft zu erreichen, denn er schreibt nicht für sich selbst (was nebenbei auch ein durchaus legitimer Grund für Autorenschaft sein kann), sondern er schreibt FÜR ein Gegenüber. Er bezieht sich auf ein DU!

Sein Stil ist leichtfüßig, gut lesbar und unterhaltsam, dabei jedoch nie oberflächlich. Er übersetzt die antiken Bilder der Astrologie in eine Alltags-Sprache und lässt den Zeitgeist in die Deutung einfließen. Der Wikipedia-Biografie ist zu entnehmen, dass Stephen Arroyo Literatur und Psychologie studiert hat. Sein profundes Wissen basiert vermutlich auf harter Arbeit, Mars im Quadrat zum Saturn!

Meine aktuelle Arroyo-Empfehlung ist übrigens ein sehr praxisorientiertes Werk über astrologische Beratungsarbeit. Er schreibt darin ein ganzes Kapitel über die Kunst des Zuhörens, reflektiert ethische Prinzipien, Honorarfragen, die Ängste der Klienten und die der praktizierenden Astrologen. Und er scheut sich nicht, über die Schattenseiten des Astrologenberufs offen zu sprechen.

Das alles sind Themen, die im laufenden Beratertraining der Astrologie-Ausbildung eine wichtige Rolle spielen. Insofern ist mein heutiger Beitrag auch als Dankeschön an einen Kollegen zu lesen, denn Stephen Arroyo inspiriert und begleitet mich nun seit über 30 Jahren.

Das Buch ist übrigens 1988 unter dem Titel „Astrologische Psychologie in der Praxis“ erschienen und derzeit nur antiquarisch zu bekommen.