Jupiter und Neptun sind alter und neuer Herrscher der Fische. Bis zur Entdeckung Neptuns 1846 regierte Jupiter in den Zeichen Fische und Schütze. Als Göttervater im Olymp repräsentiert Jupiter die göttliche und gerechte Ordnung . Nachdem er die Auseinandersetzung mit seinem Vater Kronos-Saturn gewonnen hatte, sorgte er dafür, dass seine Geschwister auch ein Königreich regieren durften, ebenso wie er selbst.
Poseidon-Neptun wurde zum Gott der Meere ernannt und Hades-Pluto bekam die Unterwelt, die seinen Namen trägt. Jupiter entspricht dem göttlichen Gesetz, steht aber auch für Optimismus, Glück, Sinnsuche, Erweiterung des Horizonts und Expansion in jeglicher Hinsicht. Er kann zu Übertreibungen neigen und kriegt zumeist nicht genug, will immer zuviel von allem oder nimmt den Mund zu voll. Jupiter hält nicht immer alles, was er verspricht.
Gleichwohl ist Jupiter großzügig und spielt gerne den Mäzen. Außerdem sorgt er dafür, dass wir Weltanschauungen entwickeln und wirkt dadurch sinnstiftend. In der klassischen Astrologie steht Jupiter für den Beruf des Richters und das Amt des Bischofs, zudem regiert er die Stadt Köln.
Seit Neptun 1846 von Johann Gottfried Galle entdeckt wurde, wird er mit der Romantik assoziiert, die mit ihrem sehnsuchtsvollen Streben und der Suche nach den Geheimnissen eine Gegenbewegung zur Aufklärung bildet. Auf medizinischem Gebiet erkennt man zur gleichen Zeit die Bedeutung des Äthers für die Narkose. Ein amerikanischer Zahnarzt führte am 16. Oktober 1846 die erste erfolgreiche Narkose durch, das war die Geburtsstunde der modernen Anästhesie.
Nr. 12 im Tarot von Aleister Crowley und Nr. 10 im Tarot von Arthur Edgar Waite
Der veränderte Bewusstseinszustand, der Neptun zugeschrieben wird, lässt sich mit der zwölften Tarotkarte wunderbar erklären. Der Gehängte zeigt uns, wie Loslassen geschieht. Vor allem geht es auf dieser Karte darum, zu akzeptieren, dass die Vernunft, landläufig der Kopf, nicht alles regeln und kontrollieren kann. Neptun lehrt uns Vertrauen in eine größere, umfassende Kraft, weshalb er heute als neuer Herrscher des Fischezeichens mit Spiritualität und Religion im Gepäck daherkommt. Gleichzeitig steht er für alle Formen von Täuschung, jegliche Form von Vernebelung, die vagen Ahnungen und Sehnsüchte, für die Kraft unserer Wünsche sowie für Lösung und Erlösung.