Der Planet Mars ist in Bochum gelandet, als künstlerische Installation in Form einer Kugel von sieben Metern Durchmesser. Er hängt von der Decke in der Christuskirche in Bochum, dreht sich langsam und allmählich und wirkt erstaunlich echt, wenn man mal von der Größe absieht.
Der Künstler Luke Jerram hat diesen Mars geschaffen, in dem er ihn mit Originalfotografien der NASA bedruckt hat. Bevor dieser Mars nach Bochum kam, hat er in Karlsruhe Station gemacht, denn das ganze Projekt ist eine Wanderausstellung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2023 mit dem Schwerpunkt „Unser Universum“. Und der Kunst-Mars wird in insgesamt neun Städten zu sehen sein.
Passend zum Bochumer Event gibt es in den kommenden zwei Wochen ein buntes Begleitprogramm, mit Vorträgen und Workshops, aber auch einem passenden Kinoprogramm in der Stadt. Der legendäre Kubrick-Film 2001: Odyssee im Weltraum läuft zum Beispiel kommenden Sonntag am frühen Abend. Leider bin ich da schon verabredet und muss meine Freundin und Kollegin Petra Niehaus vom Bahnhof abholen.
Zu sehen ist Mars bis zum 13. Juli jeden Tag von 11 Uhr bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei und wer möchte kann es sich in einem der vielen Liegestühle bequem machen und zu Klängen von Spacemusik über den roten Planeten meditieren oder einfach nur eine Runde chillen. +
Kurz bevor das Kunstobjekt Bochum wieder verlässt, wechselt Mars übrigens vom Zeichen Löwe in die Jungfrau und ich schätze, ich werde an dem Tag, an dem der laufende Mars über meinen Radixpluto transitiert, noch einmal zur Kirche laufen, mich hinlegen und überraschen lassen. Denn immerhin ist die Venus dann ihrem Liebhaber Mars-Ares sehr nahe gekommen, bevor sie am 22. Juli ihre Retrophase beginnt.
An der Bildzeitung kommt niemand vorbei. Es gibt sie länger als ich lebe – nämlich seit 1952. Im April und im Mai hörte ich einen Podcast in acht Teilen über den Boys-Club, das Netzwerk um Julian Reichelt und über seine skandalträchtige Entlassung als Chefredakteur der Bild im Oktober 2021.
Den Kampagnenjournalismus der Bild habe ich schon während meines Studiums der Germanistik mit dem Schwerpunkt Diskursanalyse verstanden, doch was ich nicht kannte ist die Entstehungsgeschichte der Bild und des Axel Springer Verlags, der 1946 gegründet wurde. Sie wird in der vierten Folge dieses Podcasts erzählt.
Axel C. Springer, 2. Mai 1912, 19.42 Uhr (MEZ), Hamburg
Datenquelle: Astrodatabank mit einem A-Rating
Axel Springer ist 40 Jahre alt, als am 24. Juni 1952 die erste Ausgabe der 10-Pfennig-Bildzeitung erscheint. Sie besteht aus vier Seiten mit Bildern und Überschriften. Und der Anspruch war bereits damals, nicht nur zu berichten, sondern Einfluss auf die Politik zu nehmen, indem man zur wichtigsten und einflussreichsten Stimme der Medienlandschaft wird. Diese vierte Podcast-Folge ist eine spannende Zeitreise in die 50er und 60er Jahre, denn es ist auch eine Geschichte über den Größenwahn des Axel Caesar Springer – und sie erklärt, wie die Übermacht der Bildzeitung und des Springer-Konzerns im Laufe der Jahrzehnte gewachsen ist, und zwar gegen jeden Widerstand.
Was erzählt uns das Horoskop über diesen Mann, der zu einer der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte wurde? Springers Sonne im Stier geht vermutlich mit einem Gespür für gute Geschäfte einher, im Quincunx zu Jupiter im eigenen Zeichen Schütze ist sie sicher ein Motor für den Wunsch nach Erfolg und Geld. Das MC im Widder mit einem Krebs-Mars in 12, der wiederum als alter Herrscher des Skorpions eine Rezeption mit dem Mond bildet, erklärt den Wunsch nach Macht und Einfluss, mit dem wohlmöglich Ängste gebannt und mangelnde Selbstliebe (Mond befindet sich in einer recht genauen Opposition zu Saturn) kompensiert wird.
Beeindruckend ist natürlich Merkur in Widder in Haus 10, der sehr gut zu einem der einflussreichsten Verleger und Journalisten der Nachkriegszeit passt. Und dieser Merkur ist noch stationär, denn er beendete im Frühling 1912 drei Tage vor der Geburt des kleinen Axel seine dreiwöchige Retrophase und schickt sich nun an, in das Quadrat zu Neptun in 12 hineinzulaufen.
Ich überlasse es der Fantasie der Leserinnen und Leser, dieses Merkur-Neptun-Thema in der Politik des Springerverlages und seiner Art von Berichterstattung wiederzufinden.