Allen Leserinnen und Lesern möchte ich einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Glück, Gesundheit, Liebe, Fülle, Humor und alles, was der Mensch braucht, um das Auf und Ab des Lebens gut zu meistern und das Leben als eine spannende Reise zu sehen.
Viele KollegInnen haben ihre Jahresvorschau ins Netz gestellt oder in Fachzeitschriften veröffentlicht. Einhellig ist der Tenor, dass die Welt auch in 2012 nicht untergehen wird, weder am 21. Dezember 2012 noch an irgendeinem anderen Tag im neuen Jahr.
Manchmal denke ich, dass die Weltuntergangs-Propheten vielleicht gerade die Erfahrung machen, dass ihr eigenes kleines Leben voll vor die Wand fährt und die ganz persönliche „kleine“ Welt untergeht.
Astrologische Entsprechungen für solche Krisenzeiten sind die äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto, die in den Jahren von 2008 bis 2012 ihre Zeichen wechseln bzw. gewechselt haben. Mit diesen Zeichenwechseln lassen sich notwendig gewordene gesellschaftliche Veränderungen und strukturelle Umbrüche durchaus stimmig erklären.
Die allgemeine Krisenstimmung der letzten zwei Jahre passt gut ins Gesamtbild einer astrologischen Weltsicht. Der positive Aspekt, den Krisen und Veränderungen mit sich bringen können, wird jedoch in den Medien unter den Teppich gekehrt. Statt dessen werden Ängste geschürt und Panikstimmung macht sich breit.
Angst ist aber bekanntlich ein schlechter Ratgeber, auch wenn wir unsere Ängste nicht wegschieben sollten. Man kann sich Ängste aber auch anschauen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Wer sich auf konstruktive Art und Weise mit der Zeitqualität von 2012 auseinandersetzen möchte, sollte im Blick behalten, dass astrologische Symbole vieldeutig sind und dass es an uns liegt, das Beste aus jeder Konstellation zu machen. Das Glück liegt tatsächlich ein Stück weit in unserer Hand!
Eine Konstellation des kommenden Jahres liegt mir dabei besonders am Herzen. Es ist der Zeichenwechsel von Neptun, dem Namenspatron dieses Astrologie-Blogs. Bereits in 2011 war Neptun einmal kurz im Fische-Zeichen zu Gast, von April bis Ausgust. Im Februar 2012 wird er endgültig in die Fische wandern und dort 14 Jahre bleiben. Seit seiner Entdeckung im Jahr 1846 ist Neptun der Herrscher dieses zwölften und letzten Zeichens im Tierkreis. Hier hat er sein Domizil und kann sich folglich am besten entfalten.
Mit Neptuns Aufenthalt im Zeichen Fische verknüpfe ich einige Hoffnungen und Wünsche für die kommenden Jahre. So könnte ich mir vorstellen, dass die Erkenntnis wächst, wie sehr wir Menschen miteinander verbunden sind. Das Wissen um die Welt als ein globales Dorf könnte wachsen und dazu führen, dass die zunehmende Vereinzelung und extremes Konkurrenzdenken sich zugunsten eines neuen Gemeinschaftsdenkens verändern, dass neue Werte entstehen, in denen die alten Tugenden von Solidarität und Zusammenhalt eine Renaissance erfahren.
Möglicherweise wird die Generation, die 1993 zur dreifachen Neptun/Uranus-Konjunktion im Steinbock geboren wurde, hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Mit Neptun in Fische ist es auch denkbar, dass Wissenschaften, die nach wie vor strikt eine objektive Rationalität als einzige Wahrheit bezeichnen, an ihre Grenzen stoßen. Natürlich ist es notwendig, seinen Verstand zu gebrauchen, aber der Versuch, mit Hilfe der Ratio das Leben und die Natur zu kontrollieren, führt in der Regel dazu, dass der Blickwinkel allzu eng wird.
So werden viele Möglichkeiten verschenkt, Situationen neu zu beurteilen und stimmige Lösungen zu finden. Im besten Falle beschert uns Neptun die Einsicht, dass unsere persönliche Macht begrenzt ist und an welchen Punkten wir unsere Probleme, Sorgen und Nöte besser dem großen Fluss des Lebens überlassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie entlastend diese Haltung sein kann, aber auch wie schwierig es oft ist, den Kontrollwahn loszulassen.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesundes Gottvertrauen und möchte mit einem Gedicht von Joachim Ringelnatz enden, der in seinem Horoskop eine Löwe-Sonne im Quadrat zu Neptun hat.
Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten?
Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen.
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.
Dann – hoffentlich – aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen.
Bildquelle. Fotos Monika Meer. Tarotkarte aus dem Rider-Waite-Tarot.