Aufgrund seiner exzentrischen Umlaufbahn bewegt sich Mars mit unregelmäßiger Geschwindigkeit auch den Tierkreis wie sonst nur noch Pluto, dessen Umlaufbahn ähnlich exzentrisch ist. Im Verlauf seines zweijährigen Zyklus ist er ein gutes halbes Jahr unsichtbar, doch während seiner Rückläufigkeits-Phase, die heute beginnt, ist er nachts immer besser zu beobachten und wenn er am 3. März der Sonne genau gegenübersteht, wird er rötlich glänzen, weshalb ihn die Babylonier Nergal, den Rötlichen, nannten.
Astrologisch ist die Retrophase des Mars bedeutsam. Es gibt die Empfehlung, mit den eigenen Ressourcen hauszuhalten, wenn Mars seine Schleife bildet. Denn Mars steht für Tatkraft, er ist das Powerprinzip und kann kurzfristig große Kräfte mobilisieren, um Ziele zu erreichen.
Läuft er jedoch rückwärts, ist es sinnvoll, innezuhalten und Ziele zu überdenken. Jetzt ist der falsche Zeitpunkt, um mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Hinzu kommt, dass der laufende Mars derzeit in der Jungfrau unterwegs ist und dort von 23 Grad bis 3 Grad zurück läuft. Da kann es leicht passieren, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, denn die Jungfrau ist bekanntlich sehr detailverliebt. Wichtige Neuanfänge sollten besser auf die Zeit nach dem 13. April verschoben werden.
In der Kunst der Renaissance wird der erschöpfte Mars meist in Gegenwart der Venus abgebildet. Er hat seine Waffen abgelegt und möchte sich ein wenig ausruhen. Und das ist auch gut so!
Auch die Venus hat in diesem Jahr ihre Retrophase, sie wird am 15. Mai im Zeichen Zwillinge stationär und läuft bis 27. Juni zurück. Da die Bahn der Venus nahezu kreisrund ist, verlaufen die Venuszyklen ganz anders als die des Mars.
Verbindet man die einzelnen Stationen der rückwärtslaufenden Venus im Tierkreis, so erhält man ein gleichmäßiges Pentagramm. Dieses Pentagramm ist ein uraltes Schutz-Symbol und die Maße des goldenen Schnitts lassen sich aus seinen geometrischen Eigenschaften herleiten. Die Maße des goldenen Schnitts wiederum sind schon seit der Antike der Inbegriff von Ästhetik und Harmonie. Sie finden sich häufig in der Natur, bei vielen Blumen zum Beispiel, und die Baumeister des Mittelalters nutzen sie für ihre Architektur.
Mit den technischen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, lassen sich sich diese Harmonien der Gestirne visualisieren. Hartmut Warm hat auf seiner Homepage beeindruckende Bilder zu den Planetenrhythmen bereitgestellt. Sie wurden mit Hilfe einer Software erstellt.
So zeigt diese Abbildung die Raumgeraden von Venus und Erde bei Venus-Sonnen-Blicken in einem Zeitraum von 239,7 Jahren. Wunderschön! Man versteht einmal mehr, dass die hellleuchtende Venus für unsere Vorfahren das Sinnbild für Harmonie und gleichmäßige Proportionen war.
Bildnachweise:
Venus und Mars ist ein Gemälde von Sandro Botticelli aus dem Jahr 1483 und ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.
Das Pentagramm ist der Wikipedia entnommen.
Das Venusbild ist mit freundlicher Genehmigung der Homepage von Hartmut Warm: Signatur der Sphären entnommen.