Die Ausstellung Mythos Courrières im Bergbaumuseum zu Bochum möchte ein Ereignis würdigen, das in der Geschichte des Ruhrbergbaus beispielhaft für Solidarität und Kameradschaft steht. Ausgangspunkt war ein schweres Grubenunglück am 10. März 1906 auf der Zeche Courrières in Nordfrankreich, über tausend Bergleute starben bei dieser Katastrophe.
Als die Nachricht das Ruhrgebiet einen Tag später erreichte, brachen Mitarbeiter der Grubenwehr aus Herne und Gelsenkirchen sofort auf, um den französischen Kumpel zu helfen. Diese spontane Hilfsaktion löste eine Welle der Sympatie und Begeisterung aus und wurde zum Symbol einer weltumfassenden Solidarität der Arbeiter.
Der Filmemacher Georg W. Pabst schilderte diese Ereignisse 25 Jahre später äußerst realistisch in seinem Film Kameradschaft, der in Berlin, im Ruhrgebiet und in Frankreich gedreht und 1931 uraufgeführt wurde.
Die Ausstellung allerdings ist enttäuschend: ungefähr drei bis vier Archivfilme von Grubenunglücken, einige künstlerische Darstellungen, Geräte aus dem Grubenrettungswesen – viel mehr ist nicht zu sehen.