1806 entstand Kleists geniale Komödie Der zerbrochene Krug. Die Geschichte vom Dorfrichter Adam, der sich selbst zum Narren macht, ist voller Humor und sehr witzig.
Der alte Richter versucht, die schöne, junge Eva mit dreisten Lügen zu verführen, stellt sich dabei aber insgesamt so dämlich an, dass es zu einem Prozess kommt, in dessen Verlauf er sich selbst verurteilen muss. Das Lustspiel, von Kleist in einem Aufzug konzipiert, wurde 1808 in Weimar uraufgeführt.
Es war Johann Wolfgang von Goethe, der als Theaterdirektor das Stück in drei Akte aufteilte, den Text zusammenstrich – und damit den Spannungsbogen aus der Handlung nahm. Mit dem Ergebnis, dass die Inszenierung von der damaligen Presse total verrissen wurde.
Kleist, der ehemalige Offizier, war nach diesem Desaster so wütend, dass er Goethe zum Pistolen-Duell fordern wollte. Während er die Kritik des großen Klassikers an seiner Penthesilea noch gerade akzeptieren konnte, hat er ihm diese misslungene Uraufführung niemals verziehen.