Auch wenn es immer noch zu kalt ist, sind die Frühlingsboten nicht zu übersehen. Auf meinem Balkon blüht sie seit Tagen; die Küchenschelle, die unter ihrem lateinischen Namen vielleicht sogar bekannter ist. Als Pulsatilla gehört sie zu den Polychresten der Homöopathie.

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Pulsatilla pratensis oder Wiesenküchenschelle

Pulsatilla gilt als typisches Frauenmittel und wurde von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, ausgiebig getestet. Die Gemütssymtome beschreiben einen freundlichen, schüchternen, sanften, zarten und gefühlvollen Menschen mit starkem Harmoniebedürfnis. Die Pulsatilla beginnt schnell zu weinen, lässt sich aber gut trösten, anders als eine Ignatia.

Das Zarte und Empfindsame der Pulsatilla zeigt sich sehr schön an den Blättern mit ihren feinen Haaren, bei genauer Betrachtung lassen sich aber auch Stärke und Kraft entdecken, man achte auf die dicken Stengel, die bei aller Beweglichkeit doch einen festen Stand ermöglichen.

Wolfgang Döbereiner ordnet die Pulsatilla einem Neptun im zweiten Quadranten zu, insbesondere den Sonne-Neptun Verbindungen. Das erscheint stimmig, wenn die hohe Sensitivität dieses Mittelbildes betrachtet wird und die große Durchlässigkeit.