Inmitten des Lebens sind wir vom Tode umfangen! Dieses mittelalterliche Sprichwort erzählt von einer Zeit, in der Leben und Sterben miteinander verbunden waren. Wohlmöglich war es damals einfacher, loszulassen und darauf zu vertrauen, dass Leben immer wieder neue Formen kreiert, dass es keine Sicherheiten gibt, nur den ständigen Wandel und dass in jedem schmerzhaften Abschied der Raum für etwas Neues im Keim enthalten ist.
In der Astrologie lehrt Pluto uns diese Lektion und wenn Plutozeiten anstehen, geht es um unser tiefes Vertrauen in die Zyklen des Lebens und die Notwendigkeit von einschneidenden Veränderungen. Dazu ist häufig ein Abstieg in die Unterwelt notwendig und dass die Unterwelten eine bizarre Schönheit entfalten können, lässt sich auf der Vulkaninsel Lanzarote beobachten.
Am Anfang der Höhlen ist der Himmel noch sichtbar © Foto Monika Heer
Im Norden existiert ein weitverzweigtes Höhlensystem, das beim Ausbruch des Monte Corona vor ca. 3000 Jahren entstanden ist. Während der Lavatunnel des Jameos del Agua von einem Künstler gestaltet wurde, ist die Cueva des los Verdes, die „Höhle der Grünen“ ungestaltet geblieben. Sie kann auf einer Länge von 2 Kilometern, die dezent beleuchtet sind, besichtigt werden.
In der Cueva des los Verdes © Foto Monika Heer
In der Nähe der Cueva existieren weitere Höhlen, die nicht touristisch erschlossen sind und in die bislang noch jeder Abenteuerlustige hinabsteigen kann.
Eine frei zugängliche Höhle, der Monte Corona im Hintergrund © Foto Monika Heer
Beeindruckend ist die Stille, die in diesen Höhlen herrscht und die völlige Schwärze, die entsteht, wenn die Taschenlampe ausgeknipst wird. Der tiefe Respekt, der den Göttinnen und Göttern der Unterwelt früher entgegengebracht wurde, wird hier auf einer sehr sinnlichen Ebene erfahrbar.