Über den stillen Beatle, der sich (auch) mit Astrologie beschäftigte, habe ich Ende 2008 schon einmal geschrieben.
Sein Nummer 1-Hit „My sweet Lord“ wurde 1970 zunächst auf “All things must pass” veröffentlicht. Dieses Album ist das erste Dreifach-Album der Popgeschichte und erschien ein halbes Jahr nach der inoffiziellen Trennung der Beatles. Phil Spector war der Produzent und Eric Clapton spielte im Hintergrund die Gitarre.
Zu diesem Zeitpunkt war George Harrison 27 Jahre alt und hatte fast vier Jahre in Indien gelebt. Dort lernte er das Sitarspiel von Ravi Shankar und setzte sich mit dem Hinduismus auseinander. Sein Interesse an indischer Philosophie und Musik machte ihn Ende der sechziger Jahre innerhalb der Beatles-Familie zum Trendsetter. Die ganze Truppe fuhr nach Indien, um den Guru Maharishi Mahesh Yogi als geistlichen Berater zu konsultieren.
„My Sweet Lord“ traf diesen spirituell angehauchten Zeitgeist punktgenau. Die Single und das Album wurden auf dem Beatles-eigenen Plattenlabel, den Apple Records, veröffentlicht.
Das Label wiederum war Teil des Entertainment-Konzerns Apple Corps Ltd., den die „Fab Four“ 1967 nach dem Tod ihres Managers Brian Epstein 1967 gegründet hatten. Aufgrund ungeschickter Geschäftsführung machten sie mit Apple ziemlich schnell wöchentliche Verluste von 65.000 US-Dollar.
1976 gründete das zweite Geburtstagskind des Tages, Steve Jobs, gemeinsam mit Steve Wozniak seine Computerfirma Apple. Und während die Beatles einen grünen Granny Smith als Logo gewählt hatten, starteten die kalifornischen Jungunternehmer mit einem regenbogenfarbenen Apfel, der angebissen war.
1981 kam es zum ersten Rechtsstreit um die Äpfel bzw. um den Markennamen: Apple Corps Ltd. verklagte Apple Computer. Steve Jobs musste 115.000 Euro zahlen und zusagen, dass seine Firma nichts mit Musik zu tun haben würde. Dass es im Zeitalter des iPods zu neuen Rechtsstreitigkeiten kommen sollte, liegt auf der Hand.
Dabei sollte sich George Harrison astrologisch eigentlich mit Steve Jobs gut verstehen. Beide haben die Sonne auf fünf Grad Fische mit einem Abstand von knapp einem halben Grad. Im Zeichen Fische geht es aber weniger um Konkurrenz, Macht und Geld, sondern vielmehr um Leben und Leben-lassen. Doch die anderen Konstellationen sind teils recht gegensätzlich. Es ist aber bekannt, dass Steve Jobs die Musik der Beatles sehr geschätzt hat.
George Harrison hat jedenfalls dem Lebensgefühl der Fische einen wunderbaren Song gewidmet, Pisces Fish heißt er und wurde auf seinem letzten Album Brainwashed ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht.