Zur Zeit bereite ich das Seminar „Quellen der Zuversicht“ vor, das Ende Juni in Hamburg stattfinden wird. Natürlich spielt Jupiter als Planet der Optimisten eine wichtige Rolle an diesem Wochenende, aber auch der Glückspunkt oder die Mondphasen werden genauer beleuchtet.

Als ich das Buch zum Sonne/Mond-Zyklus von Dane Rudhyar aus dem Regal zog und durchblätterte, fiel mir sein Horoskop in der Hände, das ich damals mit meinem ersten Astrologieprogramm Horcom berechnete. Das ist inzwischen 33 Jahre her und wenn wir uns die Gestaltungsmöglichkeiten der heutigen Profiprogramme anschauen, hat sich doch einiges getan.

Horoskop Dane Rudhyar

Dane Rudhyar, 23. März 1895, 0.42 Uhr (LMT), Paris, F
Datenquelle: Lois Roddens Astrodatabank mit einem A-Rating

Neben der Ästhetik zeichnen sich die heutigen Profiprogramme dadurch aus, dass sie etliche zusätzliche Deutungsfaktoren auflisten, angefangen von Landkarten der Astrokartografie bis hin zu Tabellen mit den Würden der Planeten, wahlweise ägyptisch oder ptolemäisch und viele anderen Methoden der klassischen Horoskopdeutung.

Aber Horcom bot damals auch schon neben den Standards wie Radix, Synastrie, Transiten und Solar die wichtigsten arabischen Punkte, die hypothetischen Planeten der Hamburger Schule, Halbsummen und eine grafische Darstellung der Elementeverteilung, wie man in der Grafik sehen kann.

Im Astroplus aber findet man beispielsweise nicht nur Solare, Lunare oder Personare, sondern auch Listen der Solarziele für alle Lebensjahre oder Hilfen für die Korrektur der Geburtszeit. Und auch Galiastro und Sarastro bieten alle gängigen Techniken und Methoden.

Dennoch habe ich nostalgische Gefühle, wenn ich an Horcom denke, mein erstes Astro-Programm, das auf einem Atari 1040 ST lief und auf eine einzige Diskette passte. Die Festplatte des Rechners hatte übrigens ganze 20 MB Speicher, die nach zwei Jahren vollgeschrieben waren, unter anderem mit der schriftlichen Horoskopdeutung für die Astrologenprüfung beim DAV.

Und auch wenn die Grafik nicht ansprechend war, lieferte Horcom exakte Berechnungen und eine für damalige Verhältnisse große Bandbreite an Möglichkeiten. Für die ästhetische Darstellung eines Geburtshoroskops habe ich seinerzeit jedes Radix von Hand gezeichnet; eine Übung, die ich meinen Schülerinnen und Schülern heute immer noch ans Herz lege.

Das Zeichnen des Tierkreises, der Häuser, der Planeten und ihrer Aspekte beschert eine erste sinnliche Annäherung an die Aussagen, die ein Horoskop bereithält. So male ich heute immer noch die Aspekte von Hand ein, wenn ich mich auf eine Horoskopberatung vorbereite.

Maschinen sind Maschinen – und Menschen sind Menschen. Unsere Wahrnehmung und Intelligenz kann sehr viel mehr erkennen und begreifen als das binäre Denken. Dennoch möchte ich auf die Hilfsmittel, die uns heute dank PC, Tablet oder Smartphone zur Verfügung stehen, nicht mehr verzichten.