Sie gehören zu den Ersten, die heute das Festivalprogramme erhalten… ungefähr so beginnt das Programmheft der Ruhrtriennale 2009, das ich vorhin in meinem Briefkasten fand. Seit einigen Jahren, genau genommen seit 2002, als Gerard Mortier seine Intendanz begann, darf sich der gemeine Ruhrpottbewohner einmal im Jahr – im Spätsommer – als Weltbürger fühlen.

Dann nämlich ist Ruhrtriennale und unsere aufpolierten Industriedenkmäler werden zum Spielort hochkarätiger Konzerte, Opern, Lesungen und Theaterpremieren.

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Ruhr-Triennale-Produktion in 2007 © Foto Monika Heer

Marianne Faithfull gibt sich in diesem Jahr die Ehre und spielt zur Eröffnung in der Jahrhunderthalle Bochum, „Heaven and Hell“ ist das Motto des Konzerts, in dem sie mit einer New Yorker Performance-Künstlerin Carla Bozulich und Marc Ribot zu sehen ist. Mein persönliches zweites Highlight ist Andrea Breths Inszenierung von Heinrich Kleist „Der zerbrochene Krug„, im September auf Zeche Zollverein in Essen. Den wilden alten Mann, Iggy Pop, mit „Love and Death“ im Landschaftspark in Duisburg schenke ich mir. Aber für manch einen 80er-Jahre-Punk dürfte auch diese Veranstaltung ein echter Knaller sein.

Auf dem Hintergrund der diesjährigen Konjunktion von Jupiter und Neptun im Wassermann ist das Thema des neuen Triennale-Zyklus ganz interessant, geht es doch um die drei großen Weltreligionen und den Urgrund von Kreativität und Spiritualität. 2009 wird unter dem Motto Aufbruch die jüdische Kultur beleuchtet, da darf die in Wuppertal geborene Else Lasker-Schüler nicht fehlen, am 4. Oktober wird aus ihren Texten, Gedichten und Briefen gelesen. „Ein Fetzen Paradies“ am Sonntag morgen um 11 Uhr.

Im Kulturhauptstadtjahr 2010 ist der Islam mit dem Thema „Wanderung“ dran, vermutlich wird das Ruhrgebiet mit seiner Migrantengeschichte (Polen, Masuren, Italiener, Türken) dabei nach allen Regeln der Kunst inszeniert… und in 2011 sind die buddhistischen Lehren das Kernthema, unter dem Motto „Ankunft“! Bin jetzt schon gespannt, wer und was da in 2011 ankommen wird?

Update vom 30. April später Vormittag: Sämtliche Karten für das Konzert mit Anna Netrebko waren innerhalb von 50 Minuten ausverkauft. Kartenpreise von 40 bis 100 Euro. Ich war aber eh viel zu spät dran.