Halden sind die Berge des Ruhrgebiets. Sie sind künstlich entstanden, aus den Steinen zwischen der Kohle unter Tage, die man Berge nennt, aus den Abfallprodukten und dem Müll der Industriegesellschaft.
Heute sind die meisten Halden begrünt und ans Fahrradnetz der Region angeschlossen. Da viele Halden eine Skulptur oder irgendein Wahrzeichen auf ihrem Gipfel haben, sind sie von weitem erkennbar.
Tetraeder auf der Halde in Bottrop
Nahezu alle Halden bieten einen prächtigen Rundblick über die Städtelandschaften des Ruhrgebiets. Sie zeigen, wie grün das Ruhrgebiet inzwischen geworden ist. Man sieht aber auch die zersiedelte Natur, Kohle-Kraftwerke, stillgelegte Zeichen, Kokereien und Stahlwerke in Betrieb.
Kokerei und Ski-Halde in Bottrop
Wer möchte, kann die Verwandlung des Ruhrgebiets in den letzten 150 Jahren auch als fortschreitenden Prozess einer gewaltigen plutonischen Transformation lesen. Plutos Wanderung durch den Tierkreis seit seinem Eintritt ins Widderzeichen 1823 erzählt nämlich auch die Geschichte vom Aufstieg, Fall und Niedergang der Industrieregion.
Unter Pluto im Widder konnte zum ersten Mal die Kohle unter den Gesteinsschichten aus mehreren hundert Metern Tiefe gefördert werden, das war der Startschuss für die Industrieregion Ruhrgebiet. Pluto in Zwillinge brachte die erste große Zuwanderungswelle, das Revier als „Melting Pot“.
Und Plutos Eintritt in Jungfrau ging dann mit dem Zechensterben einher. Erst Plutos Wanderung durch sein eigenes Zeichen Skorpion brachte die entscheidende Wende. Viele Grundlagen für einen ganz langfristigen Umbau der Industrielandschaft wurden in diesem Zeitraum zwischen 1984 und 1997 geschaffen.
Diese Verwandlung der stillgelegten Industrieanlagen hat nun unter Pluto im Steinbock einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Im letzten Jahr konnte man sich zur Ruhr2010 vielfach ein Bild vom neuen Ruhrgebiet machen. Kulturzentren, Museen, Dienstleistungen und Stadtteilparks sind an die Stelle der alten Arbeitswelten getreten. Andere Projekte werden mehr Zeit brauchen. So wird die vollständige Renaturierung der Emscher sicher noch die nächsten vierzig, fünfzig Jahre andauern.
Nun ist Jupiter ist am letzten Wochenende für ein Jahr ins Zeichen Stier gewechselt und läuft derzeit in ein Trigon zu Pluto. Ein guter Zeitpunk, um in den Neptunwelten die schönsten Halden des Ruhrgebiets zu zeigen!
Schurenbach-Halde in Essen mit einer Skulptur von Richard Serra
Alsumer Berg in Duisburg mit Blick auf das Thyssen-Hüttenwerk
Blick von der Halde in Herten auf Zeche Recklinghausen
Halde Rungenberg mit Laserkanone im Norden von Gelsenkirchen
Bildquelle: Fotos Monika Meer