Die Ruhrtriennale 2009-2011 ist zu Ende. Zum Abschluss gab es in der Jahrhunderthalle Bochum die feierliche und rituelle Zerstörung eines fünf mal fünf Meter großen Mandalas.
Das Mandala entsteht © Paul Leclaire
Vor der Zerstörung jedoch stand erst einmal die Entstehung. Eine ganze Woche lang konnte man den sechs Mönchen aus Bhutan bei ihrer Arbeit zusehen und von Tag zu Tag beobachten, wie das Mandala wächst. Eine tägliche halbstündige Einführung informierte die Besucher über Hintergründe. Es wurde erklärt, was ein Mandala ist und welche Bedeutung Mandalas im tibetischen und bhutanischen Buddhismus haben. Oder dass der Sand extra für`s Ruhrgebiets-Mandala im Kloster aus Steinen gemahlen und gefärbt wurde. Oder dass dieses Mandala das größte Sandmandala ist, das je gestreut wurde.
Jede Linie und jede Farbe hat eine Bedeutung © Paul Leclaire
Ich habe fast jeden Tag vorbeigeschaut, um die Entstehung des Mandalas und diese doch besondere Atmosphäre in der Jahrhunderthalle zu genießen.Die Konzentration und Präsenz von etwas „Heiligem“ oder wie immer man das nennen möchte, hat mich sehr beeindruckt. Andere wie Simon offenbar auch.
Rituelle Zerstörung des Mandala
Die Zerstörung des Mandalas als Abschluss der Triennale gestern Abend hat mir dann besonders gut gefallen. Denn der heilige Sand, der im Abschlussritual mit dem Segen der Mönche zusammengefegt und anschließend dem Wasser übergeben wurde, dieser Sand kommt nun in die Emscher.
Und die Emscher, das ist war einmal der dreckigste Fluss im ganzen Ruhrgebiet, der von Holzwickede aus quer durch`s Revier bis nach Duisburg und Dinslaken verläuft. Ein teils zubetoniertes Abwasserbecken, eine stinkende Kloake, die seit Jahrzehnten umgebaut und mittlerweile renaturiert wird. Seit dem Wochenende mit dem Segen der sechs Mönche, die den weiten Weg von Bhutan nach Bochum gemacht haben, um uns dieses Mandala zu kreieren und ihre guten Wünsche zu schenken. Ist das nicht wunderbar? Ich fühle mich jedenfalls reich beschenkt und bin dankbar für die Erfahrungen dieser Woche!!
Bildquelle, sofern nicht anders vermerkt: Fotos Monika Meer