Nachdem Venus und Mars ihre Begegnungen mit Pluto und Uranus hinter sich gebracht haben, treffen beide Planeten heute morgen im Zeichen Widder aufeinander. Die Göttin der Liebe und der Kriegsgott  symbolisieren in der Astrologie Erotik, das Begehren und die stürmische Eroberung.

Mit der Begegnung dieser beiden Kräfte beginnt ein neuer Zyklus, der sich auf unsere Liebesbeziehungen auswirkt.  Da der Mars im Zeichen Widder zuhause ist, kann es in diesen Tagen um konstruktive Auseinandersetzungen gehen.

Man streitet sich, um letzten Endes zusammen zu kommen und einen Kompromiss zu finden, in dem gegensätzliche Bedürfnisse ihren Platz haben.

Amor vincit omnia - Venus und Mars

Die Begegnung von Venus und Mars hat über Jahrhunderte hinweg Künstler immer wieder inspiriert. Am bekanntesten dürfte die Darstellung von Sandro Botticelli sein.

Sie zeigt einen müden und erschöpften Kriegsgott, der sich neben der Liebesgöttin zur Ruhe bettet. Auch andere Künstler der Renaissance malten diese mythische Beziehung, mit wiederkehrenden Motiven, die der griechischen Sagenwelt entnommen sind.

Interessant ist die Darstellung des Italieners Piero di Cosimo. Venus, Mars und Amor liegen im Vordergrund des Bildes auf bequemen Kissen und Decken. Dazu gesellen sich ein Hase, zwei Tauben und ein Schmetterling auf dem rechten Bein der Venus.

Piero di Cosimo- Venus, Mars und Armor

Die Taube, die sich heute als Großstadtratte unbeliebt gemacht hat, kennen ältere LeserInnen vielleicht noch aus den frühen achtziger Jahren, als Friedenstaube auf Anti-Kriegsdemonstrationen. In dieser Funktion als Friedensvogel war die Taube der Antike und des Mittelalter eine Begleiterin der Venus. Auch der Begriff Turteltäubchen verweist direkt auf die Venus, werden damit doch frisch Verliebte beschrieben, die sich heftig gegenseitig beflirten.

Auch der Hase wird in der Kunst seit dem Mittelalter der Venus zugeordnet. Er verkörpert Auferstehung und Wiedergeburt, deshalb gibt es ja Osterhasen. Der weiße Hase und das weiße Kaninchen stehen zudem für Fruchtbarkeit. In der modernen Kunst finden wir den Hasen als Symboltier im Werk des Künstler Joseph Beuys. Nebenbei: Joseph Beuys ist ein Stiergeborener; das Zeichen Stier wird von der Venus regiert.

Bleibt noch der Schmetterling, der ähnlich wie der Hase Auferstehung und Wiedergeburt verkörpert. Denn bevor sich die Schmetterlinge in ihrer ganzen und Schönheit Pracht zeigen, durchlaufen sie das lange Stadium des Raupendaseins.

Die Raupe ist natürlich eher häßlich und kein Symbol für Schönheit. Doch Raupen können sich verwandeln, so wie wir uns im Leben wandeln und verwandeln. In diesem Sinne  kann die heutige Venus-Mars-Konjunktion im Frühlingszeichen Widder den Auftakt für einen Neubeginn und für die Wiederkehr der Lebensfreude bilden. Und spätestens wenn die Venus am 15. April in ihr eigenes Zeichen Stier tritt, ist der beste Zeitpunkt, die Sinnlichkeit des Lebens zu feiern und den Frühling zu genießen.

Bildquelle: Sandro Botticellis Darstellung von Venus und Mars ist in der Wikipedia als gemeinfrei aufgeführt, die Darstellung von Piero Cosimo ebenfalls.