Letzte Woche Dienstag traf ich mich mit meinen netten Astro-Kolleginnen Petra Niehaus und Sabine Bends in Köln. Bevor wir Astrologie-Themen und unseren Astrologie-Beruf in einem Lokal direkt am Rhein rauf und runter diskutierten, sind wir in den Kölner Dom gegangen.
Denn der Dom in Köln ist immer einen Besuch wert! Besonders das Fenster von Gerhard Richter, zu dem ich letztes Jahr die Vorarbeiten in der Berliner Nationalgalerie gesehen hatte, lockte uns alle drei in den Dom.
Direkt im Eingangsbereich, zur rechten Seite fiel uns ein bunter und prächtiger Saturn ins Auge. Als Teil eines bunten Glasbau-Fensters, welches die Familie Waffenschmidt anlässlich des 55. Hochzeitstages gespendet hatte. Das konnten wir der Unterschrift im Fenster entnehmen.
Und wie so Astrologen nun mal sind, rätselten wir sofort, warum die Waffenschmidts den Planeten mit den Ringen ausgewählt haben? Die Lösung verriet uns dann Google auf dem iPhone. Friedrich Wilhelm Waffenschmidt hat nämlich 1961 den Elektroriesen Saturn gegründet. Die Kölner werden das Saturn-Hochhaus am Hansaring kennen.
Die nächste Frage, die sich stellte, war natürlich, was Herrn Waffenschmidt veranlasst hat, ausgerechnet Saturn zum Logo seines Elektrogroßhandels zu machen.
Das Geburtsdatum finden wir in der Wikipedia: es ist 3. März 1925, Geburtsort ist Brühl bei Köln. Und gleich wird die nächste App angeworfen, um das Horoskop zu berechnen, mit iKairon. Leider gibt es keine Geburtszeit, das Horoskop wird für die Mittagsstände berechnet.
Friedrich Wilhelm Waffenschmidt, 3. März 1925, 12.00 Uhr (GMT), Brühl bei Köln, D
Datenquelle: Wikipedia
Vier Planeten hat der erfolgreiche Unternehmer im Zeichen Fische, unter anderem den Uranus. Bevor Saturn das Geiz-ist-geil-Unternehmen wurde, also in den Jahren unter der Leitung des Ehepaars Waffenschmidt, war Saturn immer ein Betrieb, in dem viel Wert auf ein gutes Betriebsklima gelegt, das Einvernehmen mit den Mitarbeitern groß geschrieben wurde.
So steht es in der Biografie, die zum 70. Geburtstag des Saturn-Gründers veröffentlicht wurde. Mit dem Blick auf das Horoskop möchte man es gerne glauben, dass Friedrich Wilhelm als Firmenchef immer auch ein Menschenfreund war.
Sonne-Merkur in Fische bildet ein großes Trigon mit Saturn im Skorpion und Pluto im Krebs. Da finden wir das Talent, mit Cleverness (Merkur) und Fleiß (Saturn) einen mächtigen Konzern (Pluto) aufzubauen.
Jupiter im Steinbock steht Pluto im Krebs genau gegenüber, Jupiter und Pluto in einer Aspekte-Verbindung bedeutet bekanntlich das große Geld. Möglicherweise sind es diese beiden Aspektefiguren, die den Erfolg von Waffenschmidt ausmachen.
Unsere astrologischen Entdeckungen im Dom sind aber damit noch nicht zu Ende. Beim Rundgang entdecken wir ein Deckenfresko mit einem Widder, Sabine freut sich.
Wenige Schritte weiter entdeckt Petra den Stier in einem Glasfenster. Und siehe da, nicht nur der Stier, alle zwölf Zeichen sind nach ihren Elementen aufgereiht.
Dieses Fenster im Nordturm heißt offenbar „Die Ordnung der Welt“, aber es lassen sich keine Informationen zu diesem wunderschönen Glasfenster finden. Fast so, als ob die katholische Kirche sich schämen würde, die Astrologie in einem ihrer bedeutendsten Gotteshäuser zu beherbergen.
Doch wir Astrologinnen freuen uns, darüber, dass unsere drei Sonnenzeichen – Fische-Widder- Stier – im Fenster direkt nebeneinander liegen und dass wir die Wurzeln „unserer Astrologie“ einmal mehr entdeckt haben. Danke an Sabine, die uns nach Köln eingeladen hat. Und danke an Petra, die uns im nächsten Jahr in den Aachener Dom einladen wird.
Bildquelle: Fotos Monika Meer