Einen besonders schönen Merkur habe ich in der Fußgängerzone von Middelburg in der Nähe des alten Rathauses entdeckt. Er steht an einer Wegkreuzung bzw. hängt an der Ecke eines Eckhauses in einer Höhe von ca. drei Metern.
Er steht dort ganz ruhig und in sich gekehrt, stützt sich mit seiner rechten Hand auf seinen Hermesstab, um den sich zwei fette Schlangen winden und dreimal kreuzen. Seine linke Hand ruht auf dem Merkur-Chakra und sein Blick ist nach oben gerichtet. Er trägt Sandalen und hat an jedem Fuß einen Flügel, dazu trägt er einen Helm mit zwei Flügeln.
Bekanntlich ist Merkur Schutzgott der Händler, im alten Rom war er zudem Schutzgott der Taschendiebe, ein Trickster also auf vielerlei Gebieten. Merkur-Hermes ist der Götterbote im Olymp, schnell, wendig und beweglich, deshalb die Flügel an seinen Füßen.
Er sorgt für Informationsaustausch, ist wissbegierig, ja geradezu neugierig und lernt gerne neue Dinge. In Indien ist er übrigens auch der Schutzgott der Astrologen. Obwohl Merkur den Handel regiert, ständig in Kontakt und ungemein kommunikativ ist, strahlt dieser in Stein gemeißelte Hermes eine große Ruhe aus. Er ist ganz auf sich selbst konzentriert und nicht länger mitten drin im Geschehen.
Übrigens hat Apollon den Merkur auch zum Gott der Wegkreuzungen ernannt. Deshalb finde ich seinen Platz an dieser Ecke, an der eine kleine Seitenstraße von der Fußgängerzone und vom großen Marktplatz wegführt, besonders gut gewählt.
Bildquelle: Fotos Monika Meer