Auch die kleine Ruhrgebiets-Stadt Herne hat eine Sternwarte. Genau genommen steht die Sternwarte sogar in Wanne-Eickel, das seit einer Gebietsreform in den siebziger Jahren Herne zugeschlagen wurde und seine Eigenständigkeit als Stadt verlor.
Überhaupt ist der Glanz dieser Stadt längst verblichen. Vor rund 100 Jahren gab es dort mit der Kaiserpassage die schickste Einkaufsmeile des Reviers und der Bahnhof war noch in den 50er Jahren einer der größten Güterbahnhöfe in Deutschland.
Und auch die Sternwarte Herne in Wanne-Eickel hat schon bessere Tage gesehen. 1989 wurde sie gebaut und 1991 feierlich eröffnet. Der Planetenweg, der an der Sternwarte beginnt und sich durch den Dorneburger Park zieht, ist in den Folgejahren entstanden – und zeigt deutlich die Spuren der Zeit.
Saturn auf diesem Planetenweg ist sympathisch. Mit seinem Ring sieht er aus wie eine ältere Dame mit Hut und Fußball-Fans haben ihn dekoriert. Die Planetenkugeln, sofern vorhanden, sind maßstabsgerecht. Denn ähnlich wie auf dem Planetenweg in Witten fehlen viele Kugeln, immerhin sind Neptun und Saturn in Wanne-Eickel noch vorhanden, alle anderen Planeten wurden leider geklaut entfernt.
So bietet die Herner Sternwarte von außen zunächst ein etwas trauriges Bild. Doch wer die Website besucht, stellt fest, dass jeden Montagabend eine kostenlose Beobachtung des Sternenhimmels angeboten wird.
Außerdem finden regelmäßig Vorträge in Zusammenarbeit mit der VHS Herne statt. Falls jemand unter den geneigten LeserInnen Lust hat, am Montagabend einen kleinen Ausflug nach Wanne-Eickel zu machen, würde ich gerne mitkommen.
Bildquelle: Fotos Monika Meer