In diesem Jahr eignet sich die Stierzeit ganz besonders, um das Leben zu genießen, zu entschleunigen und alle Dinge etwas langsamer und gemütlich angehen zu lassen.

Die Blütenpracht hat sich langsam entfaltet, da es lange kühl war. Vier Planeten stehen immer noch retrograd, Saturn und Pluto als Langsamläufer sowie Mars und Merkur, die vor allem dafür sorgen, dass wir zur Ruhe kommen.

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Und da Jupiter sich erst seit wenigen Tagen wieder vorwärts bewegen wird, lohnt es sich, innezuhalten und sich zu besinnen.

Was käme da besser gelegen als die Reihe „Achtsam Leben“ aus dem Scorpio(!)verlag, der sich programmatisch zum Wandel bekannt. „Neue Denkweisen und ein weltweiter Umbau der Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen sind unerlässlich, um den gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“, heißt es auf der Website.

Drei kleine Büchlein aus dieser Reihe habe ich in den letzten Wochen gelesen, zu solch unterschiedlichen Themen wie Vertrauen, Arbeit und Essen. Finden, was mich wirklich trägt ist der Untertitel zu Sylvia Wetzels Buch über Vertrauen.

Sylvia Wetzel Vertrauen

Sylvia Wetzel ist Meditationslehrerin und wer sie einmal in einem Vortrag oder in Seminaren erlebt, weiß ihre lebendige und kluge Art zu schätzen. Als Pionierin des Buddhismus im Westen schafft sie, moderne Psychotherapie, abendländische Philosophie und tibetischen Buddhismus verknüpfen und mit praktischen Übungen für den alltäglichen Gebrauch aufzubereiten.

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Ihre Abhandlung über Vertrauen und das, was wirklich trägt, bietet eine Fülle von Anregungen, Selbstvertrauen und sogar unerschütterliches Vertrauen zu erlernen. Mit ganz einfachen körperlichen Übungen, aber auch mit kontemplativen Betrachtungen und nicht zu vergessen: mit unseren Beziehungen zu anderen Menschen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und möchte es allen ans Herz legen, die in Krisenzeiten nach neuen Wegen suchen.

Anja Siepmann Gelassen arbeiten

Worum geht es in Anja Siepmanns Buch mit dem Titel „Gelassen arbeiten“? Stress macht uns krank, das wissen wir alle. Das Tempo, in dem sich unsere Arbeitswelten verändern, ist rasant. Ständige Erreichbarkeit und die wachsende Flut von Daten und Informationen sind nur einige Faktoren, die Dauerstress erzeugen.

Hier geht es darum, bewusst gegenzusteuern und das Buch gibt hierzu viele sinnvolle Hinweise. Der Fokus liegt ganz klar auf einer Verlangsamung und Entschleunigung. Hilfreich sind bewusstes Atmen, Körper-Spüren, aber auch die Konzentration auf eine Sache, das Fokussieren. Ein ganzes Kapitel ist dem Umgang mit E-Mails und Mailfluten gewidmet.

Laura Milojevic Achtsam essen und genießen

Laura Milojevic ist Ernährungswissenschaftlerin und Psychotherapeutin. In ihrer Wiener Praxis arbeitet sie mit Menschen, die unter Ess-Störungen und Übergewicht leiden. In ihrem kleinen Bändchen über „Achtsam essen und genießen“ zeigt sie Übungen, um „achtsam wie ein Gourmet zu essen“ und ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu verändern.

Besonders gut hat mir ihre Unterscheidung von körperlichem und emotionalem Hunger gefallen. Ein ganzes Kapitel ist dem Thema Essen und Psyche gewidmet und dieses Kapitel ist auch für Astrologie-Lernende enorm hilfreich. Denn für mich schließt sich hier ein Kreis zur Bedeutung des Mondes in der psychologischen Astrologie.

Ein wichtiger Aspekt des Mondprinzips ist nämlich die Beziehung zwischen Mutter und Kind in den ersten Lebenswochen und Lebensmonaten. Das Nähren und Genährt-Werden sind hier essentielle Schlüsselthemen. Denn ein Urvertrauen entsteht, wenn das Neugeborene gestillt wird, den Köper der Mutter spürt, wenn es sich angenommen und getragen fühlt.

Viele Störungen in dieser Phase der frühkindlichen Entwicklung produzieren das, was die Buddhisten den Hungergeist nennen. Egal, wie viel ich esse, egal, wie viel Zuwendung und Aufmerksamkeit ich bekomme, es ist nie genug. Erst, wenn ich anfange, mich um mein inneres Kind zu kümmern und leeren, gut für mich selbst zu sorgen, können diese frühen Verletzungen heilen.

Laura Milojevics Buch ist hilfreich für alle, die ihr Essverhalten ändern möchten und nach einem Ausweg aus der früh gelernten Lieblosigkeit im Umgang mit eigenen Bedürfnissen suchen.

P.S. die beiden Bücher über achtsames Essen und achtsames Arbeiten wurden mir vom Scorpio-Verlag zur Rezension überlassen. Ich rezensiere grundsätzlich nur Bücher, die ich mir auch kaufen würde.

Bildquelle: Fotos von Monika Meer