Das zwölfte Haus ist für viele Astrologie-Schüler rätselhaft. Wer nach Schlüsselbegriffen für dieses letzte Haus sucht, findet Worte, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Feindschaft, geheime Feinde, fremde Länder, Krankheit, Sklaven, Gefahr, Schwächen und Tod werden hier aufgezählt, dazu kommen Orte wie etwa Gefängnis, Krankenhaus oder Kloster.
In der Astrologie-Ausbildung von Astrologos sind Tabellen mit Keywords zu den Urprinzipien fester Bestandteil des Unterrichtsmaterials. Auch bei den Astrologos-Schlüsselbegriffen ist der innere Zusammenhang zum zwölften Haus nicht sofort nachvollziehbar.
Große Prüfungen, Hingabe, Opfer, Einsamkeit und Isolierung, Reaktion auf unbekannte Ursachen, verborgene Dinge, Ursuppe, Chaos und Schwangerschaft sind die Analogien, mit denen gearbeitet wird. Im Verlauf des Astro-Unterrichts lernen die Schüler jedoch die tiefere Bedeutung der Häuser kennen und begreifen den Sinnzusammenhang, der diese Begriffe miteinander verbindet.
Das zwölfte Haus erläutert nämlich wie alle Wasserhäuser die Funktionsweise unserer unbewussten Anteile und Motivationen. Und diese bestimmen unser Verhalten oft stärker als uns lieb ist. Das vierte Haus kann uns Auskunft über unsere Eltern geben, das achte Haus enthüllt die Geschichte unserer Ahnen und gibt Hinweise auf ein psychisches Erbe von mehreren Generationen.
Doch wofür steht nun das zwölfte Haus? Wolfgang Döbereiner hat einmal das zwölfte Haus als das Verdrängte beschrieben, während er im achten Haus vielmehr die Zeichen des Verdrängten sieht. Nach meinen Erfahrungen ist der Zugang zu den Inhalten des zwölften Hauses schwierig, weil unsere gelernten Tools für Erkenntnis hier versagen – und wenig tauglich sind.
Anders ausgedrückt, mit Worten und mit dem Verstand kann ich das zwölfte Haus gar nicht betreten, denn dort liegen die vorsprachlichen Erfahrungen, die Erinnerungen an den Zeitraum der Schwangerschaft und die ersten Wochen nach der Geburt. Hier finden wir unsere Sehnsucht nach einer spirituellen Dimension des Lebens ebenso wie das Bedürfnis, grenzenlos zu sein und sich als ein Teil eines größeren Ganzen zu fühlen.
Ein Zitat des Kirchenlehrers Augustinus mag das Dilemma bei der Deutung dieses Hauses verdeutlichen: „Wenn mich niemand fragt, weiß ich`s, will ich es aber einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“
Wie wir dennoch in der astrologischen Beratung über die Themen des zwölften Hauses sprechen können, wird beim nächsten Treffen der Übungsgruppe am 4. Februar 2017 vermittelt. Das Motto dieser Veranstaltung „Learning by doing“ ist Programm, nach einer kurzen inhaltlichen Einleitung wird an ausgewählten Fallbeispiele geübt.
Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Welche Möglichkeiten gibt es, Planeten in diesem Haus zu deuten? Was besagt die Spitze des zwölften Hauses? Was mache ich, wenn in Haus 12 keine Planeten stehen? Und wie deute ich dieses Haus, wenn wir dort eingeschlossene Zeichen finden.
Mehr Informationen zu den Übungsgruppen und ein Anmeldeformular finden Sie unter diesem Link. Aktuell gibt es noch freie Plätze, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wenn Sie Interesse an diesem Angebot haben, Fragen zum Seminar haben und gerne teilnehmen möchten, können Sie das Kontaktformular nutzen, anrufen 0234. 683 723 oder eine Email schreiben kontakt@astrologos.de.
P.S. Das Bild zu diesem Artikel zeigt einen Ausschnitt aus dem Gemälde „Fischauge im Sturm“ der Künstlerin Monika Meer ;-).