Am 23. März beginnt Merkur seine nächste Rückläufigkeitsphase. Dass die Planeten bis auf Sonne und Mond überhaupt rückwärts laufen, ist der Tatsache geschuldet, dass wir Astrologen (und die Astronomen übrigens auch) die Bewegungen der Planeten aus der Perspektive der Erde beobachten.

Merkur-Götterbote

Letztes Wochenende habe ich auf dem Astrokongress in Lippstadt die Beziehung von Sonne und Merkur genauer beleuchtet. In einem dreistündigen Workshop mit rund 40 Teilnehmer*innen wurden besondere Merkmale herausgearbeitet, zum Beispiel, dass Merkur als einziger Planet jährlich sechs bis sieben Mal auf die Sonne trifft.

Genau genommen überholt er die Sonne in einem Jahr drei Mal, das nennen wir obere Konjunktion. Er eilt der Sonne voraus und wenn er sich maximal 28 Grad von ihr entfernt hat, setzt die Rückläufigkeit in, in deren Verlauf Merkur wiederum von der Sonne überholt wird, das ist die untere Konjunktion. Auch sie geschieht drei Mal jährlich.

Neben der besonderen astronomischen Verbindung beider Planeten ging es um Hermes, dem Götterboten und Apollon, dem Sonnengott in der griechischen Mythologie. Die Geschichten zeigen in bildhafter Form, wie Merkur als unser Verstand und die Sonne als Bewusstsein zusammenspielen.

Zum guten Schluss gab`s noch ein paar Gedanken aus dem Bereich der Neurobiologie, um über das Denken nachzudenken ;-). Und natürlich reichlich Fallbeispiele.

Was mich nun besonders freut: mein Kollege Axel Becker aus Bonn hat sich inspirieren lassen, den nächsten Retrozyklus de Merkur einmal ganz genau zu beleuchten. Dazu hat er eine Tabelle erstellt, in der die einzelne Grade, die Merkur rückwärts läuft, gleich dreimal erfasst werden.

Das erste Datum zeigt, wann Merkur vorwärts über eine Gradposition lief, das zweite Datum zeigt die Retro-Bewegung und das dritte Datum logischerweise den Tag, an dem Merkur zum dritten Mal über einen Punkt im Tierkreis läuft. Die Tabelle kann als PDF auf Axels Seite heruntergeladen werden. Vielen Dank für diese tolle Vorarbeit, lieber Axel!

Im Mai können  wir uns dann über unsere Ergebnisse austauschen. Und wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.

Bildquelle: Foto Monika Meer