In der Astrologie wird das Aufeinandertreffen der langsamen Planeten immer mit einer besonderen Zeitqualität verbunden, War es im Januar 2020 die Konjunktion von Saturn und Pluto, die eine Zeitenwende markierte, so begegnen sich am Dienstag, den 12. April die beiden Planeten Jupiter und Neptun im Zeichen der Fische.
Neptun bleibt ungefähr 14 Jahre in einem Zeichen, Jupiter ist schneller, er braucht 12 Jahre für eine gesamte Runde durch den Tierkreis und bleibt für jeweils ein Jahr in einem Zeichen. Neptun wurde erst 1846 entdeckt, damals stand er auf den letzten Graden im Wassermann. Im März 1856 bildete er bereits einmal eine Konjunktion mit Jupiter in den Fischen. Während 1856 insbesondere im Ruhrgebiet die Industrialisierung durch den Bergbau das Leben der Menschen und die Landschaft tiefgreifend verändern sollte, befinden wir uns nun in einer Epoche, in der wir uns immer bewusster wird, dass die Zerstörung der Erde und die Ausbeutung aller Ressourcen ein Ende finden muss.
Konjunktion Jupiter-Neptun, 12. April 2022, 16.43 Uhr (MESZ), Bochum, D
In diesen Zeiten der Krise ist das Zusammentreffen von Neptun und Jupiter ein Zeichen der Hoffnung. Fische als letztes Zeichen im Tierkreis erinnert uns daran, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass in jedem Menschen eine Sehnsucht nach Frieden lebt. Jupiter als die Kraft des Optimismus (jaja, ich weiß auch der Übertreibung) erinnert in Verbindung mit Neptun daran, dass es uns gut geht, wenn wir in einer Atmosphäre von Freundlichkeit und Wohlwollen mit anderen Menschen leben können.
Man kann diese Konstellation natürlich auch anders lesen: Neptun als griechischer Poseidon und Herrscher der Meere symbolisiert jede Art von Überflutung, also auch die Flutkatastrophen oder Starkregenfälle. Und Jupiter als Zeus und oberster Gott im Olymp nimmt den Mund gerne mal zu voll, verspricht mehr als er halten kann. Doch liegt es nicht auch ein Stück weit an uns, wie wir mit dem Kräften der Planeten umgehen? Es erscheint umso wichtiger, auch und gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, mit dem Wissen um den Klimawandel und weitere Katastrophen, die Zuversicht zu nähren und sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, jede und jeder in seiner kleinen Welt.
Ein Teil der Astrologieszene wird am Dienstag zwischen 16 und 17 Uhr einem Aufruf meiner Kollegin Heidi Treier aus Köln folgen, und in dieser Zeit für den Frieden meditieren. Das ist einer von vielen kleinen Schritten, andere Freunde von mir arbeiten ehrenamtlich am Berliner Hauptbahnhof und begleiten Flüchtlinge aus der Ukraine bei ihrer Ankunft. Meine Nichte und ihr Mann betreiben trotz aller Widrigkeiten und Auflagen einen Biohof und Freundinnen von mir bauen ihr Gemüse im Schrebergarten an.
Vielleicht reicht das alles nicht aus, die Zerstörung der Erde durch die Menschen aufzuhalten. Doch Jupiter, der die Hoffnung nährt und Neptun, der uns an das Verbunden-Sein erinnert, können Kraft geben, weiter an Idealen festzuhalten und sich dafür einzusetzen, dass es die kleinen Lichtblicke gibt. In diesem Sinne wünsche ich allen LeserInnen einen friedlichen Dienstag mit dieser hoffnungsfrohen Konjunktion.