Letztens habe ich in Berlin gearbeitet und eine Homepage gebaut. Für das Fotoshooting fuhren wir zum Südgelände [1], einem ehemaligen Eisenbahner-Standort in Schöneberg. Gegenüber vom Südgelände befindet sich die alte Sternwarte am Insulaner, die ich besucht habe.

Diese Sternwarte im alten Westberliner Stadtteil Schöneberg – an der Grenze zu Steglitz – ist auch unter dem Namen Wilhelm-Förster-Sternwarte bekannt. Sie wirkt wie so viele Sternwarten etwas veraltet und liegt mit ihren drei Gebäuden auf einem kleinen Hügel, umgeben von Wald und Bäumen. Der Hügel ist ein künstlicher Hügel. ca. 78 Meter hoch, ein ehemaliger Trümmerberg.

Im Inneren der Gebäude sind moderne Teleskope und Linsenfernrohre untergebracht und die Mitarbeiter der Sternwarte bieten mehrmals täglich Vorführungen an. Dabei öffnet sich die Kuppel und wenn der Himmel bedeckt ist, wie es am Tag meines Besuchs der Fall war, wird ein Objekt in der Stadt gezeigt, um markante Vergrößerungen durch das Fernrohr zu veranschaulichen.

Da die Sternwarte etwas abseits liegt, sind alle Fenster vergittert, die Gitter sind mit den Symbolen der Planeten verziert.

Die Darstellung der Planeten beginnt mit Sonne und Mond. Es folgen die alten und die neuen Planeten in der Reihenfolge ihrer Entfernungen zur Erde. Die erdnahen Planeten sind an der Treppenseite des Gebäudes (erstes Foto). Jupiter, Saturn und die Transsaturnier Uranus, Neptun und Pluto sind gegenüber an der Eingangsseite untergebracht.

Zu meiner Freude hat sich Neptun als einziger der zehn Planeten hinter grünen Zweigen versteckt, so dass ich auf eine kleine Mauer steigen musste, um ihn zu entdecken.

Wenn man den  Insulaner-Hügel auf dem Hauptweg hinabsteigt, landet man am Zeiss-Planetarium. Im Eingangsbereich steht eine einfache Sonnenuhr. Zahlreiche Plakate zeugen auch hier von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm.

Sowohl in der Sternwarte als auch im Planetarium werden immer wieder Veranstaltungen zu aktuellen astronomischen Ereignissen angeboten. Über aktuelle Angebote beider Einrichtungen informiert die Website des Planetariums. Leider sind dort keine Angebote zur Beobachtung der Mondfinsternis am morgigen Freitagabend, den 27. Juli 2018 zu finden. Dafür bietet das Planetarium Bochum gleich eine ganze Blutmond-Nacht, das Luna Festival.

Über andere Sternwarten im Ruhrgebiet habe ich bereits früher geschrieben.

  1. Die Sternwarte in Recklinghausen,
  2. Die Sternwarte in Dortmund,
  3. Die Sternwarte in Herne
  4. Die Sternwarte in Bochum

Anmerkungen

:quo:1:te: 1 Das Südgelände als ehemaliger Eisenbahn-Standort und Industriedenkmal wurde von Karl Ganser in  den neunziger Jahren als Park neugestaltet.

Im Park selbst ist alte rostige Kunst ausgestellt, zwischen vielen Bäumen entdeckt der Besucher verfallene Überreste von ehemaligen Eisenbahnanlangen, alte Gleise, die im Nichts enden und Mauern mit Graffiti.

Karl Gansers künstlerisches Verständnis von Industriegesellschaften im Wandel hat auch im Ruhrgebiet Spuren hinterlassen. Zehn Jahre war er Geschäftsführer der IBA Emscherpark, der internationalen Bauausstellung Emscherpark, von 1989 bis 1999.

Dieses Struktur- und Zukunftsprojekt, vom Land NRW finanziert, sicherte zahlreiche Industriedenkmäler und Orte wie den Landschaftspark in Duisburg-Nord, den Gasometer in Oberhausen oder die Jahrhunderthalle in Bochum.

Bildquelle: Fotos Monika Meer