Sarastro-Update und Goethe in Rom

Sarastro ist eins der drei großen Astro-Profi-Programme mit umfangreichen nützlichen Tools und vielen Funktionen. Freund*innen der Orte-Astrologie können sich seit den letzten Updates und der Version 8.0 über eine neue und überaus spannende Möglichkeit freuen, mit der Local Space Methode zu arbeiten. Dank der Implementierung von Google Maps auf den Sarastro-eigenen Servern ist es jetzt möglich, zielgenau die Planeten auf ihren Linien am Wohnort zu untersuchen und mühelos in einen Stadtplan hinein- und wieder heraus zu zoomen.

Ich habe diese neue Funktion inzwischen ausgiebig getestet und bin begeistert. Während ich vorher mit viel Aufwand das Standorthoroskop zunächst auf durchsichtige Folie druckte oder als transparente PNG-Datei bearbeitete, um anschließend akribisch die PNG-Datei zielgenau auf dem Relokationsort zu platzieren, kann ich nun mit ein paar Klicks die nahe und weitere Umgebung untersuchen. In der ersten Abbildung oben ist mein Beispiel eines von Hand gebastelten Local Space Horoskops auf Google Maps zu sehen. Das zweite Bild ist ein Screenshot für den gleichen Ort, der mit Sarastro erstellt wurde.

Es fällt damit nicht nur die mühselige Bastelei weg, der Verlauf der Linien ist exakter, da die genauen Koordinaten des Wohnortes vorab in eine Datenmaske eingegeben werden. Außerdem muss ich nicht mehr für jeden neuen Kartenauschnitt die ganze Prozedur mit dem Platzieren der PNG-Datei wiederholen, sondern kann mit der Maus nach Belieben zoomen. Die Farben der einzelnen Planetenlinien sind gleich unten auf den Karten erklärt, auch wenn sie auf diesen Ausschnitten nicht zu sehen sind. Alternativ wird mit einem Klick auf die Linie der entsprechende Planet angezeigt. Zu meiner Freude zeigt sich auch hier, dass der aktuelle Astrologos-Seminarort genau auf meiner Uranuslinie liegt, die auch entlang der Ruhr-Universität verläuft, an der ich viele Jahre studierte und deren Bibliotheken ich heute noch oft genug besuche. Uranus in meinem Geburtshoroskop hat übrigens ein Trigon zu Merkur und zur Sonne.

Wie schon zuvor ist es in Sarastro möglich, das Standorthoroskop mit der Astrokartografie zu kombinieren oder die Local Space Linien auf eine größere Landkarte zu projizieren. Ich habe mir den Spaß gemacht, das Horoskop von Johann Wolfgang von Goethe und seine Vita noch einmal im Kontext dieses neuen Tools anzuschauen. Über Goethe bloggte ich schon einmal vor vielen Jahren, nämlich 2008. Hier noch einmal sein Geburtshoroskop, dieses Mal in der Sarastro-Grafikvariante.

Johann Wolfgang von Goethe, 28. August 1749, 12.00 Uhr (LMT), Frankfurt/a.M, D
Datenquelle: Astrodatabank mit einem AAS-Rating

Praktischerweise ist sein Geburtshaus in Frankfurt am Hirschgraben exakt zu verorten ebenso wie das berühmte Gartenhaus in Weimar, in dem Goethe von 1775 bis 1782 lebte und das sein Lieblingsort und seine Schreibstube blieb, selbst als er in das repräsentativere Haus am Frauenplan zog. Die folgende Abbildung zeigt die Ortslinien zunächst für das Gartenhaus in Weimar und die nähere Umgebung.

Die türkisfarbene Linie gehört zu Neptun und ca. 20 Meter neben dieser Linie liegt der berühmte Schlangenstein, den Goethes Freund der Herzog Ernst August aufstellen ließ, während Goethe auf seiner langen Italienreise unterwegs war.


Die lateinische Inschrift auf diesem Schlangenstein „Genio huius loci-Dem Geist dieses Ortes“ soll auf die harmonische Verbindung von Geist, Natur, Literatur und Kunst hinweisen. Goethes Neptun in der Radix steht auf der Spitze des neunten Hauses. Richtung Nordwesten auf der Saturnlinie liegt das Wohnhaus von Friedrich Schiller, wie die nächste Abbildung zeigt und genau zwischen der Pluto- und Saturnlinie liegt das Wohnhaus Goethes.

Goethe und Schiller machten gemeinsam in den Jahren von 1799 bis 1805 das Weimarer Nationaltheater berühmt und Schiller schrieb in Weimar seinen Wilhelm Tell. Als der Freund 1805 verstarb schrieb Goethe, er habe die Hälfte seines Daseins verloren. Saturn im Skorpion spielt in Goethes Horoskop eine große Rolle. Er steht direkt am Aszendenten, die Umstände seiner schwierige Geburt kann man In „Dichtung und Wahrheit“ nachlesen.

Leicht und mühelos lässt sich mit diesem Sarastro-Update auch Goethes berühmte Italienreise nachzeichnen. Vom September 1786 bis zum Mai 1788 war er unterwegs und verfasste viele Jahre später einen ausführlichen Bericht mit dem Titel „Italienische Reise“.

Der Auslöser für diese Reise war eine tiefe Schaffenskrise, nachdem er im Auftrag des Herzogs viele Jahre mit Regierungsarbeiten verbracht hatte. Über etliche Stationen gelangte Goethe nach Rom. Genau durch die ewige Stadt verläuft die Linie seines Fische-Mondes, ebenso wie durch Venedig, das er eine eine wunderbare Inselstadt nannte, nachdem er auf seiner langen Reise nach Rom dort zwei Wochen verbracht hatte.

In Rom fand Goethe seine Schaffenskraft wieder; in Briefen sprach er von einer Wiedergeburt, die er erlebte und schrieb: „Ich habe endlich das Ziel meiner Wünsche erreicht und lebe hier mit einer Klarheit und Ruhe.“ Die Dramen „Iphigenie auf Tauris“ und „Egmont“ werden während der Monate in Italien fertig, intensiv arbeitet er an „Torquato Tasse“ und die Teufelspakt Szene zu seinem Faust wird fertig und erscheint 1790. „Faust“ ist noch ein Fragment, an dem er jedoch die nächsten Jahrzehnte weiter arbeiten wird. Saturn am AC – wie schon erwähnt – steht auch für die Ausdauer, mit der er diesen Stoff immer wieder neu bearbeitete.

Diese wenigen Beispiele machen deutlich, dass Standortastrologie mit diesem Update von Sarastro erheblich vereinfacht wird. Es öffnen sich völlig neue Möglichkeiten, den Wohnort und die nähere Umgebung zu untersuchen, aber auch Reisen, die wir unternehmen oder die Reisen und das Leben berühmter Personen aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten. Bleibt noch zu erwähnen, dass es mit diesem Update eine umfangreiche und bebilderte Anleitung gibt, wie die Integration von Google Maps in Sarastro zu bedienen ist. Ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Wochen viel Freude damit haben werde, die „Magie der Orte“ so komfortabel erkunden zu können.

 

WDR-Zeitzeichen zu Elsbeth Ebertin

Im wunderschönen Monat Mai, während ich mit Ernst Ott auf den Hügeln Roms unterwegs war, erschien in der beliebten WDR-Sendung „Zeitzeichen“ eine Folge über Elsbeth Ebertin, auf den Tag genau 145 Jahre nach ihrer Geburt am 14. Mai 1880. Elsbeth Ebertin wurde in den zwanziger Jahren mit einer Deutung des Horoskops von Adolf Hitlers Horoskop bekannt. Doch sie war nicht nur Astrologin, sondern betrieb die Kunst des Handlesens, war Graphologin  und Schriftstellerin, also vielseitig begabt und in ihrer Zeit eine Koryphäe der Astrologie.

Jenn Zahrt, Astrologin und Geschichtsforscherin in den USA, hat bereits 2017 in der amerikanischen Astrologiezeitschrift  Mountain Astrologer einen langen Artikel über Frau Ebertin publiziert und sie als eine „vergessene Antriebskraft der deutschsprachigen Astrologie“ gewürdigt. Jenn Zahrt kommt auch im Zeitzeichen kurz zu Wort. Sie ist übrigens nicht nur Historikerin, sondern hat einen eigenen Verlag und arbeitet aktuell an Übersetzungen der zahlreichen Ebertin-Bücher. Denn Elsbeth ist die Mutter von Reinhold Ebertin, der mit seiner Kosmobiologie in der Astrologie-Szene der Nachkriegszeit großen Einfluss hatte. Ihr Enkel Baldur Ebertin, 1933 geboren, hat ebenso wie sein Vater und seine Großmutter viele Bücher geschrieben.

Ich durfte den freundlichen älteren Herrn noch persönlich kennen lernen, als er für das Online-Magazin Sternwelten Artikel verfasste, die ich lektorierte. Ältere Kollegen werden ihm oft genug bei seinen zahlreichen Vorträgen auf Kongressen begegnet sein. Baldur Ebertin studierte Psychologie und promovierte 1960. Er hat viel geforscht und sich permanent weitergebildet, Bis ins hohe Alter (er starb 2020) arbeitete er als Psychotherapeut, Heilpraktiker, Astrologie und Reinkarnationstherapeut in eigener Praxis im Schwarzwald.

Elsbeth Ebertin, 14. Mai 1880, 18.22. Görlitz, D
Datenquelle. Astrodatabank mit einem A-Rating

Elsbeth, die Mutter des Ebertin-Clans, hatte Astrologie über die Hamburger Schule 1911 kennengelernt und sich autodidaktisch ein solides astrologisches Wissen mit den Werken von Karl Brandler-Pracht angeeignet. Zu Forschungszwecken studierte sie die Biografien von berühmten Personen und sammelte Horoskopdaten. Direkt nach dem ersten Weltkrieg begann sie ihre publizistische Tätigkeit. Zunächst gab sie einen jährlichen Almanach mit Prognosen für die zwölf Tierkreiszeichen heraus und war damit recht erfolgreich. Sie gründete einen eigenen Verlag, den sie Regulus-Verlag nannte, da dieser Fixstern genau auf ihrem MC steht. Neben dem Jahrbuch, das bis 1938 erschien, publizierte sie ihre Astrologie-Bücher, aber auch Romane mit astrologischen Inhalten. Inhaltlich war sie breit aufgestellt, sie deutete Geburtshoroskope ebenso versiert wie Mundan-Horoskope. Sie wurde auch mit ihren Aussagen zur Politik und zum Zeitgeschehen in der Weimarer Republik bekannt – und berühmt.

Eine starke Planetenballung im Stier und die enge Konjunktion von Sonne und Pluto lassen vermuten, dass sie clever und geschäftstüchtig war und mit Regulus auf ihrem Löwe-MC keine Scheu davor hatte, sich öffentlich zu präsentieren.

Wie viele ihrer Kollegen und Kolleginnen versuchte sie sich nach 1933 mit den Nazis zu arrangieren, doch spätestens 1941 nach dem berühmt gewordenen Abenteuer-Flug des Hitler-Vertrauten Rudolf Hess wurde die Astrologie in Deutschland verboten und kriminalisiert. Eine finstere und schaurige Ära in der Geschichte der deutschsprachigen Astrologie, die immer noch der gründlichen Aufarbeitung bedarf. Immerhin sind erste Schritte getan, denn der Historiker Volker Lechler, der wie Jenn Zahrt im Zeitzeichen zu Wort kommt, hat dieses Jahr seine Dissertation mit dem Titel „Sterne. Menschen, Politik“ veröffentlicht. Das umfangreiche Werk zur astrologische Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts liegt auf meinem Schreibtisch, ich darf es für die Fachzeitschrift Meridian rezensieren und habe beim ersten Lesen festgestellt, dass der Autor gründlich recherchiert und umfangreiche Quellenforschung betrieben hat.

Für alle, die sich mit der Geschichte der Astrologie im letzten Jahrhundert auseinandersetzen möchten, ein unverzichtbares Werk  und weitaus informativer als Ellie Howes Abhandlung „Uranias Kinder: die seltsame Welt der Astrologen und das dritte Reich“, die 1995 in einer Übersetzung von Frank Isfort erschien.

Bildquelle: Das Foto, das Elsbeth Ebertin vor dem Jahr 1910 zeigt, ist der Wikipedia entnommen. Es ist gemeinfrei, der Fotograf ist unbekannt.

Samuel Hahnemanns 270. Geburtstag

Samuel Hahnemann ist heute als Begründer der Homöopathie sehr umstritten. Aber das war er bereits zu Lebzeiten, denn mit seiner Widder-Sonne, einem Schütze-Aszendenten und Pluto direkt am AC hat er keine Auseinandersetzung gescheut und sich mit aller Kraft für seinen Beruf als Arzt eingesetzt.

Samuel Hahnemann, 10. April 1755, 23.59 LMT, Meissen, D
Datenquelle: Astrodatabank mit einem A-Rating

Doch er war nicht nur Arzt, sondern hat als Übersetzer und Autor von medizinischen Schriften gearbeitet und zeitweilig war er Hauslehrer und Bibliothekar. Er experimentierte bereits früh mit Arzneien und hat sich mit Apothekern angelegt, weil er seine Heilmittel selbst herstellte. Hahnemann heiratete die Tochter eines Apothekers noch vor der ersten Saturn-Wiederkehr, die beiden hatten gemeinsam 11 Kinder. Um die große Familie zu ernähren, zog er immer wieder um und suchte gute Bedingungen, um als Arzt und Übersetzer genug Geld zu verdienen und seine eigene Medizin zu entwickeln. Mit einem stark gestellten Saturn im Steinbock und im zweiten Haus findet man eine Erklärung für die lebenslangen existenziellen Kämpfe.

Die Kunst der Homöopathie entwickelte er schrittweise über viele Jahre. Als Saturn 1804 über seinen aufsteigenden Mondknoten läuft und gegenüber von Merkur steht, taucht der Begriff homöopathisch zum ersten Mal in einem Artikel von ihm auf. Sechs Jahre später 1810 erscheint sein Hauptwerk „Das Organon der Heilkunst“, in dem er seine neue Heilweise umfassend erklärt. Saturn läuft in dieser Zeit über seinen Aszendenten und Pluto am Aszendenten. Ein Jahr später folgt der erste Band der reinen Arzneimittellehre, den weitere Bände folgen.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte er als erfolgreicher Arzt und Homöopath in Paris. Dieser Umzug folgte auf die Begegnung mit seiner zweiten Frau. Am 7. Oktober 1834 besuchte Marie Mélanie d’Hervilly den verwitweten Arzt in seiner Praxis in Köthen. Es begann eine stürmische Liebesaffäre. Wenige Monate später heiratete Hahnemann seine geliebte Mélanie und zog mit ihr gemeinsam nach Paris.

Am Tag der ersten Begegnung stehen Sonne und Saturn genau auf seinem MC, Pluto transitiert über seinen Widdermond kurz vor der Spitze des vierten Hauses. Mit Plutos Eintritt in Haus 4 erfolgt der Umzug. In Paris arbeitet Hahnemann bis zu seinem Tod am 2. Juli 1843, sein Grab findet sich auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise, auf dem andere Berühmtheiten wie Jim Morrison, Edith Piaf, Frédéric Chopin, Marcel Proust oder Gertrude Stein ihre letzte Ruhestätte fanden.

Meine Kollegin Petra Dörfert hat über zehn Jahre die Lebensgeschichte von Mélanie Hahnemann d`Hervilly erforscht. Ihr Buch ist letztes Jahr erschienen und wirft ein neues Licht auf die letzte Lebensphase von Hahnemann und die Homöopathie des 19. Jahrhunderts. Das Buch kann bei BoD als Print oder E-Book bestellt werden.

Das Titelbild zu diesem Post auf der Blog-Startseite zeigt übrigens den Löwenzahn, der als blühende Pflanze in der Homöopathie verarbeitet wird, um das Mittel Taraxacum offizinale zu gewinnen. Wie die Herstellung vor sich geht, hat Hahnemann ausführlich beschrieben. Noch heute werden homöopathische Mittel von einzelnen Laboren und Apotheken getreu nach den Anweisungen des berühmten Begründers dieser Lehre hergestellt.

Venus ist noch fern – eine Würdigung!

Es ist fast eine gesamte Chiron-Runde her, da erschien „Venus ist noch fern“ von Phoenix und Bärbel Messmer. Auf der Rückseite stehen erste Sätze, die erstaunlich aktuell sind und die man gerne allen Astrologie-Lernenden an die Hand geben möchte. In Kleinschreibung übrigens, die seinerzeit erstaunlich weit verbreitet war.[1]

„es gibt die gefahr der falschen sicherheiten. alles, an was du dich klammerst, in dem glaubens seiner dann sicher zu sein, wird dich fesseln. so wird es auch mit der astrologie sein. sie wird zur neuen tödlichen Ordnung, zum neuen raster, wenn du sie gebrauchst zum schaffen falscher sicherheiten über dich, über andere.

 

Mit diesem Zitat ist die Aufforderung verbunden, astrologische Symbole spielerisch zu nutzen, um sich selbst zu entdecken und um andere Menschen in ihrem Anders-Sein besser zu verstehen. Jede Form von Festlegung, wie ein Mensch aufgrund seines Horoskop zu sein hat, verbietet sich. Es geht nicht darum, hundertprozentig und ganz genau zu wissen, wer Du bist – oder wer jemand anders ist, sondern sich zu öffnen, zweifelnd zu suchen und sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.

Diese Sichtweise auf Astrologie als einen Weg der Selbstentdeckung und Selbsterfahrung wurde in dem kleinen Bändchen zum ersten Mal explizit eingefordert. Gleichzeitig formulierten die Autorinnen ihre Kritik an der blinden Schicksalsgläubigkeit, die sie in einer traditionellen Astrologie mit ihrem männlich-dominieren Blick auf das Leben zu finden glaubten.

Heute schauen wir mit einem zeitlichen Abstand auf die Astrologie-Szene der späten 70er und frühen 80er Jahre und stellen fest, dass der Zeitgeist, den dieses Buch atmet, eine ganze Generation von damals noch jungen Astrolog*innen geprägt hat. Auch wenn es schon länger ein Revival der traditionellen Astrologie gibt, ist die Astrologie heute ohne Selbsterfahrung und Selbstreflexion nicht denkbar. Jahrzehnte mit einer psychologischen Astrologie, die sich eng an die humanistischen Psychologie anlehnt, haben dazu geführt, dass Horoskope nicht mehr deterministisch gedeutet werden. Die Auseinandersetzung mit  eigenen Themen ist ein elementarer Bestandteil vieler professioneller Astrologie-Ausbildungen geworden.

Da ich mich selbst zu dieser Generation zähle, die im Nachklang der Hippie-Bewegung die Astrologie entdeckte, habe ich mich sehr gefreut, als Katja von Lieselle auf mich zukam und mich bat, für den im Februar 2025 erschienenen Sammelband einen Artikel über dieses Astrologie-Buch zu schreiben.

Lieselle ist die queer-feministische Bibliothek an der Ruhr-Uni Bochum und wurde 1978 als Archiv gegründet, ein Jahr bevor „Venus ist noch fern“ erschien. 2023 feierte diese Einrichtung das 45-jährige Bestehen und es entstand die Idee, die Archiv-Sammlung mit einer Reihe von Artikeln zu präsentieren, zu einzelnen Büchern und Buchreihen, aber auch zu den reichhaltigen Sammlungsbeständen – und nicht zuletzt kommen Aktivistinnen und Zeitzeuginnen zu Wort.

Erschienen ist der von Katja Teichmann herausgegebene Band im Orlandaverlag und soweit ich weiß, wird es in den nächsten Wochen in Bochum und an anderen Orten eine Buchvorstellung geben. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich „Venus ist noch fern“ als einen feministischen Beitrag zur Astrologie würdigen durfte und habe mich gerne an meine ganz persönlichen ersten Schritte mit der Astrologie im Jahr 1978 erinnert.

Anmerkungen

[1] Progressive Bewegungen wie etwas das Bauhaus hatten schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts konsequente Kleinschreibung zum Programm erhoben, die Wiener Gruppe, eine Reihe von Schriftstellern in den 50er Jahren nutzte sie. Und die linke Tageszeitung TAZ schreibt ihren Titel seit 1984 in Kleinbuchstaben. Und in der Folge ignoriert dieses erste Buch über Astrologie von Frauen für Frauen vom ersten bis zum letzten Satz die Großbuchstaben.

Hoffnungsfrohe Aussichten für das Stonehenge des Ruhrgebiets

Das Stonehenge des Ruhrgebiets steht als Horizontobservatorium auf einer Halde zwischen den Städten Recklinghausen und Herten. Es wurde 2008 eröffnet, dich bereits sechs Wochen später musste der Zugang gesperrt werden.

Ein Riss in einem der beiden Stahlbögen schien zu gefährlich, um den Zugang zu den zahlreichen astronomischen Beobachtungs-Stationen unterhalb der beiden Stahlbögen zu ermöglichen. So wurde mit Pfeilern zunächst eine Stützkonstruktion für den Äquatorialbogen errichtet, und dann begann ein jahrelanger Rechtsstreit, der erst Ende 2024 mit einem Vergleich endete. Der Regionalverband Ruhr, der für diese und andere Halden im Ruhrgebiet zuständig ist, erhält neuen Nachrichten zufolge 4,1 Millionen Schadensersatz und plant nun Reparaturen, um bis spätestens 2027 das Observatorium wieder begehbar zu machen.

Stonehenge im Ruhrgebiet

Das ist eine Nachricht, die alle Sternenfreunde, sowohl die Astronomen als auch die Astrolog*innen, glücklich macht. Ein Besuch lohnt sich natürlich auch jetzt schon, denn unterhalb der monumentalen Bögen existiert ein weiteres Plateau mit einer Sonnenuhr. Hier lassen sich für die Teilnehmenden der Astrologie-Ausbildungen eine ganze Reihe von astronomischen Begriffen anschaulich erklären

Ich hatte außerdem das Glück, den abgesperrten Bereich zweimal betreten zu können und war beeindruckt von der Gestaltung dieser Anlag und deshalb bin ich sehr erfreut über diese Aussichten. Bei klarer Sicht ist übrigens auf dieser Halde von über 150 Metern Höhe ein Rundblick über das gesamte Ruhrgebiet bis hin zum Düsseldorfer Rheinturm möglich.

18 Jahre – Happy Birthday Astroblog Neptunwelten

Heute vor genau 18 Jahren startete mein Blog unter der URL http://www.neptunwelten.de mit ersten Beiträgen zu den Doors und zu Virginia Woolf. Nie hätte ich gedacht, dass ich 18 lange Jahre regelmäßig mindesten einmal im Monat über Astrologie und Horoskope schreiben werde. Vermutlich ist mein Saturn in Haus 3 dafür zuständig.

Nun sind die Neptunwelten heute volljährig geworden. Sie sind schon recht lange mit der Astrologos-Seite vereint, seit 15 Jahren nämlich. Dennoch sind sie ein eigenständiges Werk und ich schreibe gerade den 720. Beitrag. Und werde sicher weiterschreiben. Doch da der 18. Geburtstag mit einer Konjunktion von Sonne und Pluto einhergeht, wird es sicher einige tiefgreifende Veränderungen geben. Eine Idee, mit der ich mich schon lange beschäftige, nämlich seit dem letzten Relaunch der Astrologos-Site vor zwei Jahren: das Blog als Astrologe weiter zu betreiben und die Domain Neptunwelten in ein wunderbares Fische-Museum umzuwandeln.

Ultimative Fische-Tasse für Fische-Geborene

Da ich nunmehr seit 47 Jahren Astrologie betreibe und im Sonnenzeichen Fische zur Welt kam, habe ich im Laufe meines langen Lebens die wundersamten Fische geschenkt bekommen. Von Fische-Tassen über Fische-Geschirr und Vasen bis hin zu T-Shirts mit Fisch-Motiven, Fischelampen oder USB-Sticks und anderen Büromaterialen in Fischform reicht die Sammlung. und zu jedem dieser Fische-Geschenke kann ich eine schöne Geschichte erzählen.

Das Jahr ist noch recht jung, das erwachsene Blog auch. Mal gucken, was uns dieses 2025 bescheren wird, in jedem Fall Veränderungen weitreichendere Art. Die Welt dreht sich schneller denn je zuvor und wir drehen uns. mit. Heute aber wird Geburtstag gefeiert und wie es sich für einen dry January gehört mit einem alkoholfreien Aperol Spritz.